Citroën Jumper III: Wartung, Pflege & mehr ...


Citroën Jumper III 2.0 BlueHDI (Fertigung 04/2016 - 09/2019)

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Bedienungsanleitung 2016-2019
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1. Inspektion nach 2 Jahren / 36.OOO km


Januar 2019:  Ich war mit unserem Citroën Jumper III 2.0 BlueHDI 130PS bei der 1. Inspektion nach genau 2 Jahren und 36.700 km Laufleistung. Vorher hatte ich vier Citroën Vertrags-Werkstätten in der Umgebung angefragt und mir einen bis ins Detail vergleichbaren Kostenvoranschlag geben lassen.


Umfang der 1. Inspektion nach Wartungsplan: Ölwechsel (das teure TOTAL Quartz Ineo First 0W-30), Püfung der Bremsflüssigkeit, Tausch der Luft-, Pollen-, Innenraum- und Kraftstofffilter, alle notwendigen Überprüfungen, alle benötigten Kleinteile, Software-Überprüfung und eine Änderung/Absenkung des RDKS-Wertes (Reifendruckkontrollsystem) für die Standardbereifung auf 3.5 bar. Info: Bereits sechs Monate nach der Erstzulassung haben wir bei Kilometerstand 19.000 vorzeitig das Motoröl wechseln lassen, es war jetzt also der 2. Ölwechsel  - weiter unten erklären wir den Grund dafür.

Ich habe folgende Preise inkl. MwSt genannt bekommen:

1. Werkstatt: 562,- € (inkl. 6,6 Liter TOTAL Motoröl aus der Werkstatt)
2. Werkstatt: 520,- € (inkl. 6,6 Liter TOTAL Motoröl aus der Werkstatt)
3. Werkstatt: 420,- € (inkl. 6,6 Liter TOTAL Motoröl aus der Werkstatt)
4. Werkstatt: 347,- € (inkl. 1,6 Liter TOTAL Motoröl aus der Werkstatt für 307,- €, sowie von mir gestellte 5 Liter TOTAL Öl für 40,- € = gesamt 347,- €)

 

Ich war bei der 4. Werkstatt, da sie die mit Gesamtkosten von 347,- € die günstigste, die nächstgelegene und auch die einzige Werkstatt war, bei der es problemlos möglich war, selbst gekauftes TOTAL-Öl mitzubringen. Das ist wesentlich günstiger als der Öl-Erwerb in der Werkstatt! Die ersten beiden Werkstätten haben sich geweigert, das von mir "gestellte" Original-TOTAL Öl 0W30 zu verwenden.  

Die Werkstatt überzeugte mich: Recht klein und nur vier Mitarbeiter, aber toller Eindruck. Alles sauber und ordentlich, Mitarbeiter sehr freundlich (ich bekam sogar einen hin und zurück Shuttle-Service in die Innenstadt zur Überbrückung der 2-stündigen Wartezeit), sehr gute Beratung in Sachen Höherlegung und Reifenoptionen. Kurzum: Ich bin bislang mit dem Service zufrieden und habe - warum auch immer - für die gleiche Leistung mehr als 200,- € gegenüber der teuersten Werkstatt gespart.

 

Eine weitere Werkstatt-Info: Eine "Aufrüstung" von Euro 6b auf Euro 6d-temp des 2.0 BlueHDI Motors ist definitiv nicht machbar und auch nicht geplant. Bereits im Sommer 2019 kommt ein neuer Motor mit einem wieder auf 2,2 l erhöhten Hubraum und der Abgasnorm Euro 6d-temp oder sogar gleich Euro 6d. 

2. Inspektion nach 4 Jahren / 58.OOO km


 

Im Mai 2021 gab es die 2. Inspektion nach vier Jahren und einem Kilometerstand von 58.000 km. Eigentlich wäre die Wartung in der oben genannten Werkstatt im Januar/Februar gewesen, aber wegen "Corona" und anderen Problemen konnten wir diesen Termin nicht wahrnehmen.

 

Technisch war bei unserem Wohnmobil alles einwandfrei. Die Wartung wurde gemäß Wartungsplan inkl. Bremsflüssigkeitswechsel durchgeführt.

 

Die Werkstattkosten betrugen 323,- € zzgl. 55,- € für 6,6 Liter Öl, das wir vorher im Fachhandel gekauft hatten. In der Werkstatt hätte das gleiche Öl mindestens das Doppelte gekostet.

 

Die Gesamtkosten lagen bei 378,- €. Die nächste Inspektion ist in zwei Jahren bzw. spätestens bei Kilometerstand 108.000 km. 

3. Inspektion nach 6,5 Jahren / 85.OOO km


 

Im August '23 gab es bei einer Laufleistung von 85.000 km die 3. Inspektion. Alle notwendigen Servicearbeiten wurden durchgeführt. Die Bremsen sind noch einwandfrei (Bremsflüssigkeit geprüft, Bremsbeläge vorne haben noch >50%!), Federung inkl. Elastomerpuffer in Ordnung und Motor u. Getriebe sind bis auf minimales "Schwitzen" dicht. Kühlflüssigkeit wurde geprüft u. minimal aufgefüllt. Das Additiv für den Partikelfilter musste auch noch nicht aufgefüllt werden. Luft- u. Dieselfilter wurden diesmal bewusst noch nicht erneuert - das wird in 2024 gemacht. Den Innenraumfilter (MANN FP1829, 24,- €) habe ich selbst besorgt, da ich wegen meiner Immunsupprimierung einen antibakteriell und fungizid wirkenden Filter mit 100% Feinstaubfilterung haben wollte. Total Quartz Ineo First 0W-30 Motor-Öl habe ich ebenfalls separat erworben und gestellt (6,6 Liter für 66,- €). 

 

Ingesamt hat mich die 3. Inspektion 238,- € in der Citroën-Vertragswerkstatt gekostet. Ich bin sehr zufrieden!

Warum wir das Motoröl nicht in der Werkstatt kaufen: 

  • Wir benötigen für längere Reisen Motoröl in 1 Liter-Flaschen zum möglichen Nachfüllen durch den normalen Ölverbrauch.
  • Unsere Citroën-Werkstatt verkauft aber weder 1 Liter Flaschen noch 5 Liter Kanister TOTAL Quartz INEO First 0W-30.
  • Wir beziehen das Motoröl bewusst nicht über Amazon (wir können den "Laden" mit seiner Marktdominanz und dem Umgang mit seinen Mitarbeitern nicht leiden!), sondern direkt beim kleinen Fachhändler. Dort zahlen wir im Mai 2021 für 2x5 Liter 84,- €, also 8,40 €/Liter.
  • Beim Werkstatt-Ölwechsel wird "Fassöl" aus großen Gebinden (100-200 Liter) verwendet, dass im Jahr 2021 bei vielen Öl-Großhändlern unter 6,- €/Liter kostet, aber je nach Werkstatt mit 18,- € bis zu 25,- €/Liter dem Endkunden gegenüber berechnet wird. Diese Marge finden wir zu heftig, zumal ja auch Ersatzteile und Arbeitszeit im Rahmen der Wartungsarbeiten entsprechend vergütet werden.
  • Da der Jumper III 2.0 BlueHDI für den Ölwechsel mit Ölfilterwechsel 6,6 Liter benötigt, bleiben von unseren 10 Liter noch 3,4 Liter zum "Nachfüllen" bis zum nächsten Ölwechsel in zwei Jahren. Das sollte reichen.
  • Kostenvergleich für einen Ölwechsel: Das Werkstattöl kostet > 120,- €, das Öl vom Händler 55,40 € (zzgl. Ölfilter und Arbeitsaufwand.)
  • Wir haben unsere Werkstatt gefragt, ob es möglich sei, "eigenes Öl" mitzubringen. Es war möglich: "Gar kein Problem - die Gebinde müssen jedoch originalverpackt und ungeöffnet sein, damit klar ist, dass die Ölspezifikation stimmt ."

Das Jumper III Problem mit dem Ölwechselhinweis


"Verfrühte" Ölwechsel-Meldung - Update 2023

 

Citroën hat scheinbar beim Thema "Ölwechsel-Meldung" nichts dazugelernt und daher auch nichts geändert: Auch nach sechs Jahren tritt das Problem bei vielen Jumper-Besitzern bis zum Fahrzeug-Baujahr 2022 immer noch auf: Obwohl weder zwei Jahre nach Herstelldatum bzw. Ölwechsel vergangen sind, oder bereits 50.000 km gefahren wurden, erscheint der Hinweis im Display "Bitte Motoröl wechseln". Das Phänomen ist bei Citroën Deutschland bekannt: Es scheint sich um einen Softwarefehler zu handeln. Es wird teilweise pro Tag der verbleibende Restkilometerwert bis zum "offiziellen Wechsel" heruntergezählt bzw. reduziert (unabhängig, ob man gefahren ist oder nicht) und einige Besitzer berichten, dass pünktlich zum Jahreswechsel der Restwert nochmal deutlich reduziert wird. Alles nicht so richtig nachvollziehbar, aber letztendlich sollte man als Neubesitzer eines Jumpers auf Folgendes achten:

  • Ist im Bordcomputer das richtige "Nutzungsverhalten" hinterlegt? (Weiteres erfährst du nachstehend)
  • Ist das Zulassungsdatum auch im Fahrzeug-Bordcomputer hinterlegt, oder zählt der 50.000 km- bzw. 2-Jahres-Ölwechsel-Countdown schon seit Fahrzeugherstelldatum herunter?
  • Bei vorzeitiger Meldung unbedingt die Vertragswerkstatt auf die Probleme hinweisen und evtl. die TSBB1FW012RQO erwähnen und das Motoröl ggfs. prüfen lassen.
  • Bei "Schwierigkeiten" Citroën Deutschland kontaktieren: Meist wird das Öl auf Herstellerkosten getauscht oder der Fehlercode gelöscht.

 

Wichtige Information zum "vorzeitig" angezeigten Ölwechsel-Hinweis vieler Jumper III 2.0 BlueHDI:

2017: Bereits 6 Monate nach Erstzulassung haben wir ja nach 19.000 km den Hinweis "Ölwechsel" auf dem Display gehabt. Es hat mich gewundert, da man mir gesagt hatte, dass das Öl erst nach max. zwei Jahren bzw. 50.000 km gewechselt werden muss. Wir haben den Ölwechsel dennoch in einer Vertragswerkstatt für teures Geld (200 € !!!) machen lassen. Es hieß, die Garantie würde sonst nicht mehr greifen. Info: Wir haben übrigens eines der ersten BlueHDI-Reisemobile auf Jumper-Basis auf dem deutschen Markt! Von dem Phänomen des vorzeitigen Ölwechsel-Hinweises war bislang nichts bekannt!

 

Jetzt ist gerade das 2. Jahr vergangen und nach weiteren 18.000 km und gesamt 36.700 km auf dem Kilometerzähler kam erneut der Hinweis, einen Ölwechsel durchführen zu lassen. Seltsam, aber jetzt stand ja sowieso die erste Inspektion an: Nach 2 Jahren bzw. nach max. 50.000 km Laufleistung - je nachdem, was zuerst erreicht wurde. In der Werkstatt stellte sich Folgendes heraus:

Bei meinem Fahrzeug war im Bordcomputer der Wartungsplan für "Erschwerte Nutzungsbedingungen" (Inspektion alle 20.000 km bzw. nach einem Jahr) hinterlegt. Deswegen hat sich der Bordcomputer bereits nach 19.000 km wegen Ölwechsel und nach einem Jahr wegen der angeblich anstehenden 1. Inspektion gemeldet. Der erste Ölwechsel für 200,- € wurde also definitiv unnötigerweise durchgeführt. Was ist da passiert? Der kompetente Werkstattmeister hat es mir so erklärt:

  • Jumper Nutzfahrzeuge, Transporter und Kastenwagen werden ab Werk mit "erschwerten Nutzungsbedingungen" (wegen des Kurzstreckenverkehrs und der höheren Belastung) im Bordcomputer hinterlegt und sollen bereits nach einem Jahr bzw. nach max. 20.000 km zur Inspektion.
  • Jumper Kombis (PKW mit Fenster) werden ab Werk mit "normalen Nutzungsbedingungen" hinterlegt, also Inspektion nach 2 Jahren bzw. max. 50.000 km.

Der Werkstattmeister meinte, dass Wohnmobile eigentlich "Normale Nutzungsbedingungen" hinterlegt haben sollten und dass der Camper-Ausbauer bzw. der Händler das üblicherweise für die Wohnmobil-Basisfahrzeuge bei Bestellung umprogrammieren lässt. Der Hersteller Clever Vans bzw. mein Händler haben das in meinem Fall leider nicht veranlasst.

Nun, die Werkstatt war so nett und hat das jetzt im Bordcomputer auf "normal" umgestellt! Also ist der nächste "offizielle" Inspektionstermin für mein Fahrzeug erst wieder in 2 Jahren bzw. bei weiteren 50.000 km, somit bei max. 86.000 km.

Es gab auch noch weitere Info: Es gibt beim 2.0 Liter Motor definitiv keinen "Ölzustandsensor", d. h. keine Messeinrichtung im Motor, die die Ölqualität überprüft (das behaupten leider einige Leute in diversen Wohnmobil-Foren), sondern lediglich eine Software, die Zeit und Kilometer herunterzählt und dann den Hinweis auf Inspektion bzw. Ölwechsel anzeigt! Bevor es Diskussionen gibt: Es kann natürlich auch vor einem Ölwechsel-Hinweis das Öl jederzeit für teures Geld gewechselt werden. ;-)

 

Citroën hat erkannt, dass viele Fahrzeuge fälschlicherweise "vorzeitig" zum Ölwechsel aufgefordert wurden und hat sich zumindest bis 2020 diesbezüglich recht kulant gezeigt. Die meisten Ölwechselkosten wurden entwender von Citroën übernommen, oder aber der Ölwechselhinweis aus dem Bordcomputer gelöscht.

 

Wenn also die "vorzeitige" Meldung zum Ölwechsel aufleuchtet und eure Werkstatt sich weigert, den Fehlerspeicher zurückzusetzten bzw. einen Ölwechsel auf Kosten von Citroën zu machen, solltet ihr dem Werkstattmeister mal folgenden "Technical-Service-Bulletin" - Vorgang durchgeben: TSB B1FW012RQO (Update Sommer 2020: Die TSB ist evtl. nicht mehr gültig!). Dann sollten die Werkstattmitarbeiter eigentlich wissen, was zu tun ist: Nämlich zuerst eine Ölprüfung durchführen und wenn die Ölqualität in Ordnung ist, den Warnhinweis in System löschen, oder aus Kulanzgründen einen Ölwechsel auf Kosten von Citroën durchführen (obwohl das Öl in Ordnung ist) - das machen einige Werkstätten! Wenn das Motoröl nicht mehr in Ordnung ist, wird das Öl auf Kundenkosten gewechselt. Bei Schwierigkeiten mit der Werkstatt würde ich im Fall eines zu früh angezeigten Ölwechselhinweises in jedem Fall Kontakt mit Citroën-Deutschland aufnehmen.

 

Update: Es häufen sich die Meldungen bei Fahrzeugen ab Baujahr 2020, die ebenfalls viel zu früh zu einem Ölwechsel "aufgefordert" werden. Das Thema wird in vielen Foren breit diskutiert. Es scheint sich tatsächlich um ein Software-Problem zu handeln. Jumper-Besitzer berichten zum Teil über einen "Countdownzähler", der unabhängig von den gefahrenen Kilometern die verbleibende Strecke bis zum Service herunterzählt, andere Jumper-Fahrer behaupten, dass zum Jahreswechsel 21/22 plötzlich die Aufforderung zum Service bzw Ölwechsel auf dem Bordcomputer erschien. Der Umgang mit diesem Problem wird leider von Citroën ganz individuell betrachtet: Manche Kunden bekommen den vorzeitgen Ölwechsel bezahlt, bei anderen wird sich stur gestellt. Ein guter Service sieht anders aus! Eine gute Software-Programmierung auch...

 

 

Hier der Jumper III 2.0 BlueHDI Wartungsplan (Motor DW10FUD FAP) mit den beiden "Nutzungs-Bedingungen": 

Werkstatt-Hinweis: Bremsflüssigkeitswechsel ist nur bei >2% Wasseranteil nötig!

Motoröl und Zurücksetzen der Ölwechselmeldung


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Motoröl für Citroën 2.0 L BlueHDI, Euro-6 Dieselmotor mit SCR-Kat. / AdBlue:

  • 0W30 Vollsynthetik-Öl mit den Normen:
  • PSA B71 2312, ACEA A3/B3/B4/C2/C3, API SM/CF und
  • neu PSA B71 2302, ACEA C1, wie beispielsweise 
  • TOTAL Quartz INEO First 0W-30 oder
  • LIQUI MOLY Top Tec 4310 0W-30.
  • Füllmenge: 6,6 Liter bei Ölfilterwechsel     

 

Ölwechsel- und Serviceanzeige beim Citroën Jumper selbst zurücksetzen:

  • Bedienungsanleitung: "Rückstellung der Wartungsinformation auf null. Das Abstellen des Blinkens der Warnleuchte muss durch einen Mechaniker in einer qualifizierten Fachwerkstatt erfolgen, nach jeder Inspektion. Wenn Sie die Inspektion Ihres Fahrzeugs selbst vorgenommen haben, müssen Sie die Wartungsanzeige wie folgt auf null zurückstellen: stecken Sie den Schlüssel ins Zündschloss, drehen Sie ihn auf Position MAR, treten Sie länger als 15 Sekunden gleichzeitig auf Gas- und Bremspedal."
  1. Zündung aus,
  2. Zündung einschalten (Motor nicht starten),
  3. Gas- und Bremspedal gleichzeitig mindestens 15 Sekunden gedrückt halten, bis die Anzeige "Motorölwechsel durchführen" erscheint,
  4. Zündung ausschalten,
  5. Pedale loslassen,
  6. Zündung wieder einschalten:
  7. Ölwechselanzeige sollte nicht mehr erscheinen!

Es kann sein, dass man dieses Procedere ein paar mal wiederholen muss, bis das Zurücksetzen der Meldung vom System akzeptiert wird - aber es funktioniert!

  • Ein weiterer Tipp für den "Reset der Ölwechselanzeige" aus dem Internet: Anweisung ohne Gewähr - sie wurde von mir nicht getestet und funktioniert möglicherweise nur bei älteren Jumper-Modellen: Gaspedal u. Bremse treten u. halten. Zündung einschalten, Pedale gedrückt halten. Gaspedal gedrückt halten u. Bremse 10x drücken. Zündung ausschalten. "Ölwechsel"-Meldung sollte gelöscht sein.

 

Beim Fiat Ducato funktioniert es anders:

  1. Zündschlüssel in die erste Position - den Motor nicht starten,
  2. anschließend Gaspedal treten und dauerhaft halten,
  3. dann 7-mal hintereinander das Bremspedal treten,
  4. nun ca. 1 Minute warten und Gaspedal weiterhin gedrückt halten,
  5. nach ca. 1 Minute Gaspedal loslassen und Zündung ausschalten,
  6. jetzt die Zündung für 1 Minute ausgeschaltet lassen,
  7. abschließend Zündung bzw. Fahrzeug starten!

Wartung, Pflege, kleinere Reparaturen


Dicht- und Klebemittel rund um's Wohnmobil

Quelle: Wohnmobilforum - bearbeitet von J.R.
Quelle: Wohnmobilforum - bearbeitet von J.R.

... eine für mich praktische Übersicht - ohne Gewähr:  geeignet - bedingt geeignet - ungeeignet

Es gibt ein fast unüberschaubares Angebot an Klebe- und Dichtmittel verschiedenster Hersteller. Ich habe bislang mit Produkten von DEKALIN (Dekaseal 8936 für Fenster, Dachluken und Bodenausschnitte) gute Erfahrung gemacht. Die Entfernung der Dekasealreste ist mühsam, aber so geht's: Dekaseal 8936 lässt sich mit sich selbst gut abtupfen, mit einem Bleistift (o.ä.) in der Akkubohrmaschine gut aufwickeln (Metallbohrer können Kratzer verursachen!) und zuletzt mit Lampenöl/Petrolium recht gut säubern. 

 

 

Neue Sikaflexprodukte ab 2022: Die Klebstoffe Sikaflex®-552, -252i und -552AT werden nun durch den neuen Klebstoff Sikaflex-554 ersetzt. Glätten nicht mit Spiritus, sondern mit Aceton oder gleich mit dem "Sika-Abglättmittel N"! Auch die Abdichtprodukte Sikaflex-521 UV, -515, -221i und -221 RLT werden durch den neuen Dichtstoff Sikaflex-522 abgelöst.

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Jumper Frontscheiben-Wischerblätter (ab Bj. 2006) erneuern

  • Man kann für 55,- € in der Werkstatt wechseln lassen,
  • oder für 30,- € die Original BOSCH Wischer Aerotwin 650/550mm (A225S) als 2er Set, bzw. Bosch Aero Universal (AP650U + AP550U) kaufen,
  • oder im Internet 6 lose Wischer-Gummis 700mm für 7,- € inkl. Porto - für insges. 3 Wechsel erwerben. Der Gummi-Austausch ist einfach. Macht statt 55,- € nur 2,34 € für den kompl. Wechsel. Die Wischqualität ist top! (Stand 2020)
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Silikonspray oder Teflon/PTFE-Spray für Kunststoff

  • Trockenschmierspray
  • Pflege, Reinigung und Schmierung, schmutzabweisend
  • Ideal für Kunststoff und Kunststoff/Metall-Kombinationen 
  • Scharniere (Dachluken, WC-Klappe, ...)
  • Laufflächen (Verdunklung, Fliegengitter, Trittstufe, ...)
  • Schlösser (Pushlocks, etc.)
  • Gummi-Dichtungen
  • Seilzüge
  • Der Hersteller ist mit Sicherheit unwichtig!
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Weißes Lithium-Sprühfett für Metall-Scharniere

  • Professionelles Sprühfett für Metall/Metall-Kombinationen
  • Schmierung und Pflege
  • Wasserabweisend, für Außenanwendungen gut geeignet
  • Rostschutz
  • Gut und lang haftend
  • Kriecht gut, tropft nicht und ist gut abwischbar
  • Ideal für alle Metallscharniere (Türen, Klappen, Motorhaube, etc.)
  • Der Hersteller ist mit Sicherheit unwichtig!
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Pflege der schwarzen bzw. grauen Kunststoffteile

 

Die unlackierten Stoßstangen bleichen relativ schnell aus. Seltsamerweise werden sie nicht nur heller, es bilden sich auch deutlich sichtbare Streifen. Auf den Bildern der vorderen Stoßstange (re/li) sind die Streifen auf der linken Seite zu sehen. Rechts der Zustand nach der Säuberung mit einem Kunststoffreiniger und der Behandlung mit einem Kunststoff-Pflegemittel. Erstmal sieht es wieder sehr gut aus und der Wasser-Abperleffekt ist top! Über die Langzeitwirkung kann ich noch nichts berichten. Verwendet wurden folgende Produkte:

  • Reiniger Tuga Chemie "Kunststoff Teufel"
  • Pflegemittel Koch Chemie "NanoMagic PlastCare"
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3M Hochleistungsdichtband 4411N für den Notfall

  • Bei Wassereintritt ins Fahrzeug: Das Klebeband ist perfekt für unterwegs zum Abdichten von Dachluken, Lüftungspilzen, Fenstern, Solaranlagen 
  • Hält extrem gut auf Metall, Holz, Kunststoff, Glas etc.
  • Sehr gute Hitze-, UV-, Witterungs-, Lösemittel-Beständigkeit, 100% wasserdicht und überlackierbar
  • Bei kritischen Oberflächen wie rauen Untergründen, Aluminium und einigen Kunststoffen empfiehlt sich die Verwendung des 3M Primers 94 (Acrylic Foam)

 

Ein gutes Reparaturband für "fast alles" ist das SPITA ResQ-Tape. Es ist ein hochwertiges selbstverschweissendes Silikonklebeband für Notfälle und Reparaturen aller Art - auch für heiße Leitungen und Schläuche im Motorraum! Das ResQ-tape haftet an sich selbst (selbstverschweißend), kann auf nassen und schmutzigen Untergründen verarbeitet werden, ist bis 260°C temperaturbeständig, stromisolierend bis 8000 V und bis 8 bar druckfest. Es klebt sogar unter Wasser, ist dauerhaft UV-beständig, extrem dehnbar, sowie beständig gegen Kraftstoffe, Öle, Säuren, Lösungsmittel und Salze. Das liest sich jetzt so, als ob es ein "Wunder-Tape" ist. Es scheint aber wirklich gut zu sein - zumindest haben wir schon einen undichten und heißen Gummischlauch im Motorraum und eine Wasserleitung dauerhaft abdichten können. Beide Schläuche wurden jedoch gegen Neuteile getauscht, als wir nach vielen Wochen wieder zu Hause waren. 3000x25 mm ResQ-Tape kosten ca. 14,- €.

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Risse im Badezimmer-Kunststoff

 

Die Kunststoffteile im Bad (Toilette, Waschbecken, Duschtasse, Seitenwände) bestehen meist aus Polystyrol (PS) oder ABS. Oftmals kommt es nach Jahren zu feinen Rissen (bei uns noch nicht), die sich nicht ganz so leicht kleben lassen. Für einen professionellen Austausch der tiefgezogenen Duschtassse in Kombination mit den Seitenteilen beim Händler bzw. in einer Werkstatt muss das komplette Bad auseinander genommen werden, was wohl nach Angaben einiger Betroffener schnell über 1000,- € kosten kann. Eine Alternative wäre zumindest bei kleinen Rissen ein eigener Reparaturversuch: Dichlormethan (Methylenchlorid), Essigsäureethylester und Aceton funktionieren recht gut, da sie das PS anlösen und verschweißen - aber Vorsicht bei der Verarbeitung (gesundheitsschädlich). Bei Flächenverklebungen können die anlösenden Verfahren zu Wellenbildung führen. Empfohlen werden von Modellbauern oft "Sekundenkleber" (Cyanacrylat-Klebstoffe) sowie "Ruderer L530" (löst auch an!) für kleine Risse. Manch einer war anscheinend erfolgreich beim Abdichten von Rissen im Polystyrol mit "Sikaflex 291i/292i Marine" (vorher mit "Sika-Primer 209-D" behandeln!) oder "Beko Tackcon Hightec Kleber Shore 45". "UHU-Allplast" und "UHU-Hart-Kunststoff" sind auch auch gut für ABS und PS-Verklebungen geeignet. Im Internet bin ich auf ein beeindruckendes Werbevideo einer Duschwannen-Reparatur von "Pascofix Industriekleber" gestolpert - keine Ahnung, ob das wirklich so gut funktioniert. Aktuell habe ich noch diese PS Klebe-Info gefunden! 

 

ABS-Risse kann man recht gut mit Aceton "verschweißen" bzw. mit einer angemischten Masse aus Aceton und ABS-Filament (3D-Drucker-Material oder aus geraspelten Legosteinen) auffüllen, wenn man den Riss etwas verbreitert (V-Rinne einkratzen). 

 

Es gibt auch einen Betrieb, der gerissene PS-Wannen in Wohnmobilen repariert, ohne diese auszubauen: Fa. Fromm

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Reinigung und Pflege von Acrylglas Fenstern/Luken

 

Dometic/Seitz (S4) Fenster und Dachhauben (Dometik/Heki) aus Acrylglas niemals trocken abwischen. Dadurch können Kratzer an der Oberfläche entstehen, die sich nur aufwändig herauspolieren lassen. Bei Staub und Dreck: Vorreinigung mit viel klarem Wasser, dem etwas Geschirrspülmittel beigefügt ist und einem weichen, fusselfreien Tuch ohne Druck. Danach noch einmal feucht (ohne Spüli) nachwischen. Geeignet sind auch spezielle antistatische Kunststoffreiniger ohne Alkohol. Bei stärkeren, insbesondere fettigen Verschmutzungen können Sie einen Kunststoff-Intensivreiniger verwenden. Möglich ist hierfür auch benzolfreies Reinbenzin (Waschbenzin, Leichtbenzin) oder Isopropanol. Wichtig ist, dass das Reinigungsmittel kein Benzol, Ethanol, Alkohol, organische Stoffe oder Verdünnungen enthält. Diese können das Acrylglas beschädigen. Auch bei Klebstoffen (z.B. beim Einkleben von Dichtungen) ist Vorsicht geboten: Kein Pattex "Classic" verwenden - es gibt Verfärbungen und das Material wird rissig! Glasklar (nicht weiß) abbindende Sekundenkleber auf Alkoxy-Ethyl Cyanacrylat-Basis funktionieren sehr gut.

 

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Im Fachhandel sind spezielle Acrylglasreiniger erhältlich. Wir haben bislang von Dr. Keddo den "Acrylex Acrylglas Reiniger" benutzt. Wir sind sehr zufrieden! Jeder andere tut's wahrscheinlich ebenso. Acryl ist leider sehr empfindlich und verkratzt leicht: Die Fenster vorher unbedingt mit sehr viel Wasser vorreinigen damit alle Schmutzpartikel entfernt werden und beim Putzen mit wenig Druck arbeiten. Wir benutzen spezielle Mikrofasertücher für die Kunststoffflächen, um Kratzer zu vermeiden.

 

Für die Fenster-Dichtgummis keinesfalls Silikonspray zur Pflege benutzen. Das macht das Acrylglas ebenfalls brüchig! Es gibt Silikon- und lösungsmittelfreie Gummipflegestifte im Handel. Alternativ kann man auch Talkum einsetzen, aber das kann eine Sauerei geben...

Starke Gerüche im Fahrzeug dauerhaft beseitigen

 

Wir hatten das Problem nicht, aber viele Gebrauchtwagenkäufer klagen über strenge Gerüche im erworbenen Fahrzeug. Die sind oft die Folge von Feuchtigkeit (bei langer Standzeit), rauchenden Vorbesitzern, vierbeinigen und befellten Haustieren und vielen anderen Mikroorganismen. Dauerhafte Abhilfe schafft hier eine Ozonbehandlung. Die wird von vielen Autoaufbereitern als Dienstleistung angeboten. Während der Ozonbehandlung erzeugt ein spezieller Generator Ozon-Gas (O3) und setzt dieses im Fahrzeug frei. Der Aktivsauerstoff Ozon reagiert mit Mikroorganismen, in diesem Fall mit Geruchsmolekülen und inaktiviert diese. Der ursprüngliche Geruch ist somit nicht nur überdeckt, sondern zerstört. Ozon vernichtet laut den Geräteherstellerangaben selbst extreme Gerüche nachhaltig und dauerhaft. Eine Ozonbehandlung kostet zwischen 50 und 100 €. Übrigens: Wir lüften und beheizen das Wohnmobil regelmäßig, rauchen nicht und haben keine Haustiere an Bord!

 

Der Ur-Jumper von Citroën, ein Typ H (gebaut 1948-1981) - vermutlich schlecht gewartet!

Erste Hauptuntersuchung nach drei Jahren


Februar 2020: Unser Wohnmobil war heute bei seiner ersten Hauptuntersuchung (HU). Bei Neufahrzeugen ist diese erste "TÜV"-Vorfahrt nach drei Jahren vorgesehen, erst dann folgen die 2-Jahres-Intervalle. Nur der Vollständigkeit halber hier das Ergebnis: Keinerlei Mängel, keinerlei Beanstandungen oder Hinweise! Alles gut nach 50.000 km. Wir sind zufrieden und haben eine neue Plakette für 117,- € erworben.

Zweite Hauptuntersuchung nach fünf Jahren


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Februar 2022: Nach fünf Jahren und 66.000 km gab es die zweite Hauptuntersuchung. Der Prüfingenieur war erstaunt über die hervorragenden Abgaswerte auf Neuwagenniveau und über den Top-Zustand der Bremsen und Bremsbeläge. So etwas hätte er bei dieser Laufleistung noch nicht gesehen. Er lobte meinen Fahrstil! Naja, das hört man gerne.

 

Technisch war das Fahrzeug absolut einwandfrei - nicht der kleinste Mangel. Motor und Getriebe sind dicht und (sichtbaren) Rost gibt es auch keinen. Die Gasprüfung wurde "inoffiziell" (allerdings ohne Siegel und Eintrag ins Prüfbuch) kostenlos gemacht. Die verbindliche Gasrüfung ist (vorerst) noch bis 2023 ausgesetzt. Das System ist dicht und damit sicher. 

 

Alles tippitoppi! Ich habe dann noch 129,- € gegen eine neue Plakette getauscht und bin glücklich aus der Halle gefahren.

Dritte Hauptuntersuchung nach sieben Jahren


Februar 2024: Durchgefallen - keine Plakette! Ein schwerer Mangel wurde festgestellt und dem Fahrzeug deswegen die Plakette erstmal verweigert: Der linke Stoßdämpfer der Hinterachse war nach 92.000 Kilometer undicht und verlor ordentlich Öl. Am nächsten Tag wurden in meiner Werkstatt beide hinteren Stoßdämpfer ausgetauscht. Ich war mit den Original-Dämpfern bislang nicht unzufrieden und habe mich daher wieder für die "Standardqualität" entschieden. Direkt danach nochmal beim Prüfer vorbeigefahren und die Plakette bekommen. Sonst gab es keinerlei Mängel. Die Bremsen sollten noch für mindestens 10.000 km gut genug sein und die niedrigen Abgaswerte überraschten sogar den Prüf-Ingenieur. Die HU ohne Gasanlagenüberprüfung (sie ist immer noch nicht klar geregelt - lediglich ein "Geruchstest" bei laufender Gasheizung wurde durchgeführt) kostete 149,- €, die Nachprüfung des Dämpfereinbaus nochmal 6,- €. Soweit, so gut !

Reifen für die 15" Stahlfelgen


Unser Auto braucht keine "schicken Schuhe" - es ist ein Camper auf SEVEL-Transporter-Basis!

 

Wir haben das Fahrzeug bewusst mit Ganzjahresreifen auf Stahlfelgen bestellt, da wir weder zweimal im Jahr die Reifen wechseln wollten, noch bei unserer großen Europareise wussten, was uns erwartet: Es gab Schnee in Skandinavien und auf den Alpen- und Pyrenäen-Pässen genauso wie 40°C im Schatten in Portugal. Für uns sind Ganzjahresreifen zumindest bei einem Wohnmobil ein sehr guter Kompromiss. Zur Sicherheit haben wir aber im Winter einen Satz Schneeketten dabei.

 

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Citroën gibt für den Standardreifen 225/70 R15 des "Light"-Fahrwerks folgende Werte in Form eines Aufklebers im Fahrertürrahmen vor: Vorderachse 4.1 bar, Hinterachse 4.5 bar.

 

Die Reifen erschienen mir bei diesen Werten anfangs trotz voller Beladung mit ca. 3,4 Tonnen Gesamtgewicht sehr hart. Die Lenkung war zwar super präzise, aber man spürte nahezu jeden Kanaldeckel. Ich bin dann mit 3.6 bar vorne und 3.9 bar hinten gefahren und hatte tatsächlich einen minimal höheren Verbrauch, aber wesentlich mehr Fahrkompfort bei immer noch sehr guten Fahreigenschaften. Bei Kilometerstand 43.000 km wurden die Reifen achsweise getauscht.

 

Radmutter-Anzugsdrehmoment für Jumper mit 15" Stahlfelgen: 180 Nm!

 

Die Achslasten des Jumper III H2L2 mit Lightfahrwerk:

Vorderachse max. 1850 kg, Hinterachse max. 2000 kg. 

Quelle: Pirelli Deutschland GmbH
Quelle: Pirelli Deutschland GmbH

Die Pirelli-Empfehlungen für den o. g. Chrono Four Season Reifen: vorne ~ 3,6 bar und hinten ~3,9 bar Luftdruck!

Ein Satz neue Reifen nach 57.000 km


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Wir hatten einen Platten - ein Nagel steckte in der Lauffläche. Zum Glück wurden wir dank des Reifendruck-Kontrollsystems (RDKS) früh gewarnt und konnten gerade noch rechtzeitig eine Werkstatt erreichen. Eigentlich war dort schon Feierabend und alle Hallen belegt, aber ein netter Monteur, der gerade abschließen wollte, war bereit, uns zu helfen. Hebebühne ging nicht, deshalb klassisch mit Wagenheber: In 15 Minuten war trotz Gewitter mit Starkregen das Ersatzrad montiert. Ich hätte das in meinem Zustand kräftemäßig überhaupt nicht geschafft! 

 

Da wir sowieso mit dem Gedanken spielten, langsam neue Reifen nach 3,5 Jahren und 57.000 km aufzuziehen, war jetzt der richtige Moment gekommen. Die Reifen kamen zwar noch locker über den TÜV, aber mit etwa 3 mm Restprofil bei den Vorderreifen hatten wir geplant, spätestens im Herbst neue Reifen zu besorgen. Jetzt war es durch den Platten halt früher fällig. Zwei neue Vorderreifen hätten es getan, aber wir haben alle gewechselt und jetzt besitzen wir noch zwei ordentliche zusätzliche Ersatzreifen für die nächsten Platten.

 

Bemerkenswert finde ich, dass die Pirelli Chrono Four Seasons Reifen nach 57.000 km auf der Hinterachse noch 6 mm Profiltiefe in der Laufflächenmitte hatten. Vorne waren es noch 3-4 mm in der Mitte, aber die Außenränder waren schon sehr abgerubbelt. 

 

Urspünglich wollten wir auf größere 16" Felgen und einen anderen Reifenquerschnitt umsteigen, um etwas an Bodenfreiheit zu gewinnen, aber nachdem wir vom TÜV nach langer Prüfung meiner Fahrzeugdaten (COC u.a.) die Info erhielten, dass das nur mit Einzelabnahme möglich sei, haben wir davon abgesehen. Es bleibt bei R15" und es wird auch wieder ein Ganzjahresreifen werden. Damit kamen wir gut klar und reduzieren den Aufwand und die Kosten für einen zweiten Reifensatz. Im Winter wird das Auto sowieso kaum bewegt. Einige aktuelle Ganzjahresreifen-Tests wurden studiert und schnell war der neue Reifen gefunden: Der Sieger in allen Tests war der Continental VanContact 4Season "C". Es gibt noch eine spezielle "CP" Camper-Version des Reifens mit einer höheren Traglast, die wir jedoch nicht benötigen und die es auch nicht in der Kombination "4Seasons" und R15 gibt! Mit dem Rückbau des Ersatzrads zahlen wir komplett für alles 560,- €. Im Internet gibt es die Reifen zwar günstiger, aber wir wollen den fairen Reifenhändler vor Ort auch fair bezahlen. 

 

Continental VanContact 4Season 225/70 R15 C 112/110R: Beschreibung und Reifendrucktabelle (Quelle: Continental)

Den Luftdruckwert werde ich letztlich abhängig von Beladung und Fahrverhalten wählen. Irgendwo zwischen 3.3/3.7 und 3.5/3.9 bar (VA/HA). Die Warngrenzen des Reifendruckkontrollsystems (RDKS) habe ich bereits bei der ersten Inspektion an niedrigere Drücke anpassen lassen. Update Reifenluftdruck: 3.6 bar vorne und 3.9 bar hinten sind für uns auch bei diesem Reifen optimal. Mit ca. 3,3 Tonnen Reisegewicht ist das Fahrzeug spurtreu und dennoch komfortabel bei niedrigem Verbrauch.

 

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Ich war nach der Montage der Conti-Reifen irritiert, weil die Profilrillen auf der rechten und linken Autoseite parallel laufen und nicht gespiegelt sind. Ich habe mich bei Continental und in einem Forum schlau gemacht: Man nennt dieses Reifenprofil "symmetrisch ungerichtet" - die Reifen haben keinen Rotationsrichtungspfeil und keine "Inside/Outside"-Kennzeichnung und können daher beliebig auf die Felgen aufgezogen werden. 😲

 

Hinweis zur Position des Ersatzrads in der Radmulde

In der Bedienungsanleitung unseres Fahrzeugs und auch im aktuellen Manual wird beschrieben, dass die Ersatzräder auf Stahlfelge mit der Außenseite nach oben befestigt werden sollen. Alufelgen jedoch mit der Außenseite nach unten. Mein Rad auf Stahlfelge wurde demnach gemäß der Bedienungsanleitung ab Werk "falsch" montiert. Ich habe aber ein altes Foto meines Fahrzeugs im Auslieferungszustand gefunden, auf dem die Stahlfelgen-Außenseite auch nach unten zeigt - also so, wie es nach der Bedienungsanleitung NICHT gemacht werden soll. Eine Nachfrage in einem Kastenwagenforum ergab, dass bei allen Fahrzeugen das Ersatzrad auf Stahlfelge gemäß der Bedienungsanleitung "falsch" befestigt wurde. Es handelt sich wohl um einen Fehler im Manual.


Richtig ist: Die Stahlfelgen-Außenseite zeigt nach Werksmontage immer nach unten - anders als es im Manual steht. Wir machen das so, wie der Wagen ausgeliefert wurde: Außenseite Richtung Boden! Seltsam, dass das noch niemand bemerkt hat.

 

 

Unsere passenden WoMo-Schneeketten für die 225/70R15 Reifen: König XB-16230 für ca. 90,- €. Wir haben sie bislang noch nicht auf Schnee ausprobiert, aber der erste Test-Anziehversuch bei +20° Außentemperatur hat wunderbar geklappt. 

Neue Starterbatterie nach sechs Jahren


November 2022, Kilometerstand 75.000

Unser Fahrzeug ist Baujahr 2016 - also ist die Starterbatterie (es ist ein Akku!) nun über sechs Jahre alt. Bislang gab es zwar keinerlei Ausfälle oder Startschwierigkeiten, aber ich hatte das Gefühl, dass der Startvorgang etwas zäher wird. Die, an der 12V-Steckdose im Amaturenbrett nach stundenlanger Fahrt und > 2h Ruhezeit ohne eingeschaltete Verbraucher gemessene Ruhespannung lag seit einiger Zeit bei nur noch max. 12,2 Volt. Nicht wirklich schlecht, aber eben auch nicht mehr gut. Da ich im Winter nicht wegen einer leeren Batterie irgendwo unterwegs stehen bleiben möchte, wurde die Batterie erneuert. Die Originalbatterie (übrigens mit "Fiat" gelabelt) hat 95 Ah und 680 A Kaltstartleistung, die neue ist eine Nassbatterie Varta Silver Dynamic 100 Ah mit 830 A Kaltstartleistung (Varta #600402083) - wir haben den Motor ohne Stop/Start-Automatik und daher benötigt das Fahrzeug keine teurere AGM Starterbatterie. Da ich wenig Ahnung von Autoelektrik habe, verlasse ich mich auf diverse Recherchen im Internet: Diese Batterie wurde mehrfach als Preis-Leistungssieger mit "sehr gut" bewertet. Der Batteriewechsel ist recht simpel und in max. 20 Minuten erledigt. Allerdings muss man die ~22 kg schweren Batterien hin- und herwuchten, was mir wegen des im engen Fußraum vor dem Fahrersitz positionierten Batterieschachts schwerfiel. Ich habe sie daher wechseln lassen. Dann nur noch Datum und Uhrzeit im Bordcomputer neu einstellen - fertig! Die Varta-Batterie kostet aktuell im Internet ca. 110,- bis 120,- € und bei mir vor Ort im Kfz-Zubehörhandel ca. 150,- € inkl. Einbau. Ich habe im Geschäft gekauft! Bei Citroën hätte eine Batterie in "Erstausrüsterqualität" 230,- € inkl. Einbau gekostet.

ADBLUE - Fehlermeldungen


Es häufen sich (zumindest medial in vielen Foren) seit ein paar Jahren die Berichte von Besitzern von PSA-Kastenwagen, die Probleme mit dem AdBlue-System haben. Häufig erscheinen die Meldungen "AdBlue-System überprüfen lassen" bzw. "Motor überprüfen lassen" bei gleichzeitig aufleuchtender Motorkontrollleuchte. Beim Fehlerauslesen mittels OBD hat man meist den Hinweis "P20E8 vermutl. Fehler: Harnstofftank defekt". Das Blöde an diesen Fehlermeldungen ist leider, dass man dann nur noch eine begrenzte Strecke (je nach Fehlermeldung zw. 400 und 1200 km fahren kann bevor der Motor softwaretechnisch nicht mehr startet, wenn der Fehler vorher nicht gelöscht wird.

 

Was ist da los? AdBluetank defekt? Leider gibt es die im Tank befindliche Pumpe, die meist das Hauptproblem darstellt, nicht separat und man muss den kompletten Tank austauschen lassen, was inkl. Arbeitskosten zwischen 1200,- bis 1500,- € kostet. Nun, es scheint nicht so ganz klar zu sein, was die eigentliche Ursache für den Fehler ist, aber es "kristallisiert" sich im wahrsten Sinne des Wortes heraus, dass sehr wahrscheinlich eine Auskristallisierung der AdBlue-Flüssigkeit in der Pumpe und/oder auch der AdBlue-Einspritzdüse das Problem ist. Mein Werkstattmeister hat mir erklärt, dass das Einspritzsystem und die Dosierung von AdBlue hoch komplex sind und viele Faktoren wie Druck, Temperatur, Dieselverbrauch u.a. exakt aufeinander abgestimmt sind. Fakt ist, dass der PSA-Konzern die Problematik seit Jahren kennt und sich sich bei einem evtl. nötigen Austausch des AdBlue-Tanks sehr kulant zeigt. Auch nach Ablauf der Garantie werden die Kosten bis zu 6 Jahre lang in Abhängigkeit der Laufleistung bzw. des Fahrzeugalters anteilig aber "großzügig" von PSA übernommen. Wenn das Fahrzeug älter als 6 Jahre ist, muss der Kunde alles zahlen.

 

Für die Fehlermeldungen gibt es anscheinend mehrere mögliche Ursachen:

  • Unterdruck im AdBluetank: Hier wurde von PSA anfangs der Austausch des AdBlue-Tankdeckels empfohlen, weil man dachte, die Tankbelüftung wäre nicht ausreichend, um einen Druckausgleich zu gewährleisten.
  • Defekter AdBlue-Füllstandanzeiger bzw. Schwimmer (durch Kristallbildung)
  • Defekte AdBlue-Tankheizung
  • Zugesetzter AdBlue-Filter im Tank
  • AdBlue-Pumpe innerhalb des Tanks defekt (durch Kristallbildung oder andere Gründe)
  • AdBlue-Einspritzdüse dicht: Die sitzt außerhalb des Tanks vor dem SCR-Abgassystem und kann recht leicht gereinigt werden. Man benötigt lediglich einen passenden Inbusschlüssel. Besonders empfehlenswert ist ein 10-minütiges Einweichen mit Backofenreiniger (Tipp: Prowin-Backofenreiniger, teuer, aber sehr wirkungsvoll!).

Für die meisten Probleme ist das Auskristallisieren des AdBlue die Ursache! Folgerung und mögliche Lösung: Wenn es nicht zu spät ist, weil schon alles total zu und verkrustet ist, kann man mit AdBlue-Additiven anscheinend Prophylaxe betreiben und auch auch bereits entstandene Kristallbildung auflösen. Eigentlich verrückt: Ein Additiv für ein Additiv! Wenn man Glück hat, gehen die Fehlermeldungen dann nach ein paar hundert gefahrenen Kilometern weg und man hat sich u. U. eine teure Reparatur gespart. In vielen Foren gibt es diesbezüglich immer mehr positive Berichte. 

 

 

Meine (hoffentlich) vorbeugende Maßnahme: Da ich bislang noch keine AdBlue-Fehlermeldung hatte und auch keine Lust habe, die Einspritzdüse zu reinigen, die nach mehr als sechs Jahren und 88 tkm bestimmt ähnlich aussieht wie die verkrustete auf dem Bild, habe ich vorsorglich das Additiv "Adblue Plus von JLM" in der richtigen Dosierung in den AdBluetank gegeben. Ich hoffe, dass das Zeug hält, was es verspricht und die Kristallbildung verhindert, bzw. bereits vorhandene Kristalle wieder auflöst. Die 250 ml Flasche kostet ca. 23,- € und reicht für 7 komplette AdBlue-Tankfüllungen (15 Liter beim 2.0 BlueHDI-Motor). Damit kann ich rein rechnerisch 70 tkm fahren! Ich werde berichten, wenn es Neuigkeiten gibt!


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