Stromversorgung


In Sachen "Strom" sind wir recht unabhängig. Das haben wir an Bord:

  • Selbstverständlicherweise eine Fahrzeugbatterie, die über die Lichtmaschine versorgt wird.
  • Zwei Batterien 95 Ah AGM für den "Aufbau", also für den Wohnbereich mit all seinen Verbrauchern.
  • Ein auf dem Dach fest verbautes Solarpanel mit "nur" 100 Wp Leistung inkl. 150 W iBoost, das die Wohnraumbatterien bei Sonnenschein lädt.
  • Ein Ladegerät CBE 516-2 (leider nicht das 516-3 mit richtigen Ladekennlinie ("AGM"-Einstellung)
  • Ein Batterie-Ladebooster mit "nur" 25 A Leistung, der während der Fahrt die Wohnraumbatterien zusätzlich lädt. Für 2x95 Ah Wohnraumbatterien wäre eigentlich ein Booster mit mind. 45 A sinnvoller, da damit deutlich schneller geladen wird! Wir wurden aber leider diesbezüglich vom Händler schlecht beraten.
  • Eine fest verbaute CEE-Außensteckdose, also die direkte Versorgung über ein 230V Netz. Hier werden die Wohnraumbatterien und auch die Startbatterie geladen.
  • Premium-Verlängerungskabel (Regelung nach DIN VDE 0100-708 und VDE 0100-721) mit fest verbundenen CEE-Steckern für Outdoor- und Baustelleneinsätze (Schutzklasse IP-44, H07RN-F) aus Gummi-Neopren. Das Kabel darf maximal 25 Meter lang sein, muss einen Kabelquerschnitt von mind. 2,5 mm² haben und mit mind. 16 A abgesichert sein. Die Kabelfarbe sollte möglichst eine auffällige Signalfarbe sein! CEE-Kabeltrommeln sollten einen Thermoschutzschalter haben oder bei Nutzung immer komplett abgerollt werden!
  • Schukostecker-Verlängerungskabel mit entsprechenden Adapter-Kabeln 'CEE auf Schuko' und 'Schuko auf CEE' für den "Landstrom" sind in Deutschland nicht erlaubt!

Unsere Strom-Erfahrung nach 4,5 Jahren


Wir sind jetzt seit April '17 in Europa unterwegs und haben bislang noch nie "Landstrom" benötigt, also Strom vom 230 Volt-Netz eines Campingplatzes bzw. Stellplatzes. Ein paar Mal haben wir das Fahrzeug unter "Landstrom" genommen, wenn es halt im Preis des Campingplatzes inbegriffen war. Nötig hatten wir ihn während der Reisen nicht!

 

Die Kombination einer 100 Wp (Wattpeak = Spitzenleistung) Solaranlage mit i-Boost und einem 25 A Ladebooster reichte bei wechselhaftem Wetter für unsere Stromverbraucher aus: Ein wirklich leistungsstarkes Notebook, zwei Handys, MP3-Player, e-Book-Reader, diverse Kamera- und AA(A)-Akku-Ladegeräte, sowie unser größter Stromschlucker: Der rein elektrisch betriebene Kompressor-Kühlschrank. Alle Geräte wurden täglich und recht häufig genutzt. Allerdings muss man erwähnen, dass wir bisher nicht länger als fünf Tage mit dem unbewegten Fahrzeug standen und ich daher nicht genau weiß, welchen Anteil an der positiven Strom-Bilanz der Ladebooster hat, der ja nur während der Fahrt arbeitet.

 

Autark und ohne Landstrom haben wir häufiger bis zu 5 Tagen mit dem Fahrzeug gestanden und die Ladekapazität aller Batterien war minimal bei 60% - weniger sollten es im Hinblick auf eine lange Batterielebensdauer auch nicht sein.

 

Unser Fazit nach mehr als vier Jahren Wohnmobileinsatz von März bis November: Wir brauchen vorerst nicht mehr Strom!

Solaranlage


Klingt erstmal logisch: Die passende Größe der Solaranlage ist vom Stromverbrauch abhängig!

 

Einfach gesagt ist die Leistungsfähigkeit der Solaranlage dann ausreichend, wenn der Strom, den ihr über den Tag verbraucht, während des nächsten Tages komplett wieder aufgeladen wird. Beim Fahren wird die Lichtmaschine die Batterien wieder aufladen, aber wenn man länger an einem Ort verweilt sieht das anders aus. Denn dann reicht die produzierte Menge an Strom nicht mehr aus. Die Folge wird auf längere Sicht gesehen sein, dass sich Ihre Bordbatterie komplett entlädt, da sie nie vollständig aufgeladen wird. Und um genau für solche Fälle vorzusorgen, sollte man über die Aufrüstung mit einer Solaranlage nachdenken. Klar ist natürlich auch, dass die tatsächliche Leistung "direkt" von der Sonneneinstrahlung abhängt - also unterm Baum im Schatten oder im tristen Winterwetter gibt's halt entsprechend weniger Power!

 

Es ist schwierig im Vorfeld zu kalkulieren wie groß die geplante Solaranlage sein muss, zumal die Berechnung im Winter anders aussieht als im Sommer. Letztlich hängt die Größe der Solaranlage von deiner Verhaltensweise und deinem ganz individuellen Stromkonsum ab.

 

Scheinbar gute Erfahrungswerte habe ich im Internet gefunden:

  • Kleine Campervans ohne TV und Sat-Anlage, die in der Zeit von Frühling bis Herbst unterwegs sind und lediglich mit den Verbrauchern Licht, Wasserpumpe und Radio ausgestattet sind, kommen wohl mit einer Solaranlage mit einer Leistung von 80-100 Watt gut hin.
  • Kleinere bis mittlere Fahrzeuge, die mit Licht, Kühlschrank, Wasserpumpe, Radio, Heizung und evtl. Fernseher ausgestattet sind und ebenfalls hauptsächlich in den Sommermonaten reisen, benötigen Anlagen, die schon 100 Watt bis 200 Watt Leistung bringen sollten.
  • Bei großen Reisemobilen, die ganzjährig unterwegs und umfangreich mit vielen Stromverbrauchern ausgestattet sind, ist eine Anlage mit einer Leistung ab 200 Watt für eine ausreichende Stromzufuhr sinnvoll.

Unser netter und sehr erfahrener Wohnmobil-Verkäufer meinte, dass für uns und unser Fahrzeug eine 100 Watt Solaranlage mit entsprechendem Laderegler ausreicht. Wir haben die Anlage Alden 100 Wp mit i-Boost 150W Regler. Empfohlen hat er uns jedoch, zusätzlich einen sogenannten Batterie-Ladebooster zu installieren, um im Fahrbetrieb die beiden Bordbatterien immer gut auf- bzw nachzuladen. Die Empfehlungen waren richtig - wir hatten bislang nie ein Problem mit leeren Batterien.

 

Es gibt sehr viele Camper, die der Meinung sind, man könne nie genug Solarpower auf dem Autodach haben. Das ist grundsätzlich vielleicht auch richtig so, wenn man entsprechende Stromverbraucher im Auto betreibt: Fön, Kaffeemaschine, TV oder Wohnraum-Klimaanlage. Wir sehen das entspannt, denn wir verbrauchen ganz bewusst nicht so viel Strom. Ehrlich gesagt, sind wir auch weder bereit in Solaraufrüstung mehr Geld zu investieren, noch in der technischen/handwerklichen Lage, Solarpanels, Regler und Verkabelung selbst zu verbauen. 

 

Solartasche / Solarkoffer

Wenn man seine vorhandene Solaranlage ergänzen möchte, erscheint uns der Erwerb einer "Solartasche" am sinnvollsten. Mit diesen zusammenfaltbaren und mobilen Solarpanels hat man gegenüber einem weiteren und fest installierten Panel auf dem Fahrzeugdach folgende Vorteile:

  • Man kann über einen einfachen Stecker oder Klemmzangen mit einem dazwischen geschalteten Laderegler direkt die Wohnraumbatterie(n) laden.
  • Die Faltpanels lassen sich optimal zum Sonnenstand ausrichten und erreichen dadurch einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als die fest verbauten waagrechten Panels auf dem Dach. Das Auto kann zudem im kühlen Schatten stehen und das mobile Panel in der Sonne! Oder man positioniert das Faltpanel direkt hinter der Windschutzscheibe: Es dunkelt ab und man lädt gleichzeitig die Batterie - perfekt!  Besonders pfiffig ist, dass im Winter bei flach stehender Sonne auch die Möglichkeit zur Erhaltungsladung besteht, wenn das Fahrzeug längere Zeit nicht bewegt wird.
  • Man ist gänzlich unabhängig, wenn man sich noch einen kleinen Akku besorgt, den man überall nutzen kann: Auf dem heimischen Balkon, direkt am Strand, im Zelt oder sonst wo...

Die mobilen Solartaschen (oder Solarkoffer) gibt es unterschiedlichen Leistungsklassen. Wir würden uns - wenn überhaupt - ein Modell mit etwa 120 Wp inklusive MPPT-Laderegler (wir haben viele positive Berichte über die Produkte der Fa. Offgridtec gelesen), sowie ein langes Ladekabel zulegen.

Batterie-Ladebooster


Die serienmäßigen Kfz-Lichtmaschinen sind darauf abgestimmt, die "Auto"-, also die Start-Batterie zu laden und das tun sie auch entsprechend gut. Bei einem Wohnmobil hat man aber in der Regel auch noch ein bis zwei zusätzliche "Wohnraum"-Batterien an Bord. Und dann ist es oft so, dass die Lichtmaschine diese Bord-Batterien während der Fahrt nicht mehr vollständig aufladen kann. Der Wohnmobilist hat aber die Möglichkeit, das Fahrzeug nachträglich mit einem Ladebooster nachzurüsten. Er dient zum optimalen Aufladen von 6-zelligen 12V Bleisäure-, Bleigel-, AGM- und Lithium-Batterien in Wohnmobilen während der Fahrt unabhängig von der Lichtmaschinenspannung.

 

Bei Euro-6 Fahrzeugen mit Stop&Start-Technik (und nur bei diesen!) sind die Lichtmaschinen meist softwaremäßig mit energiesparenden Ladestrategien ausgestattet. Hier kann ein Ladebooster besonders sinnvoll sein, da die Ladespannung der Lichtmaschine stark schwanken kann (12,6 – 15,0 Volt). Bei konventionellen, also ungeregelten Lichtmaschinen (die Stop&Start-Technik wurde bislang bei Wohnmobilen so gut wie nie verbaut!!!) wird die Ladung der Batterien jedoch durch Einsatz eines Boosters verbessert. Bei AGM-Batterien, die eine Ladespannung von 14,7 Volt oder mehr verlangen, kann der Einbau eines Ladeboosters sinnvoll sein. Die Hersteller dieser Technik schreiben dazu logischerweise etwas anderes auf ihren Homepages und in ihren Prospekten: "Die Verwendung eines Boosters ist unverzichtbar". (Info-Quelle: Schaudt)

 

Für Batteriekapazitäten um die 100 Amperestunden ist ein Booster mit einer Ladeleistung von 25 Ampere angemessen. Leistungsfähigere Geräte mit 45 Ampere oder mehr eignen sich bei besonders großen Kapazitäten (bei zwei Aufbaubatterien) oder in Kombination mit einer Lithium-Batterie. 

 

Wir haben trotz 2x95 Ah Batterien lediglich den neuen und relativ günstigen Booster Schaudt WA121525 mit 25 A bis max. 30 A Ladestrom verbaut. Er kostet ~130,- € ohne Einbau. Die Investition in einen 45 A Booster wäre vielleicht sinnvoller gewesen - der "kleine" Booster tut es aber auch...

 

Unsere laienhaften Messungen ergaben: Bereits im Leerlauf speist der Booster einen Ladestrom von 25 A ein. Diesen Wert behält er während der gesamten Fahrt aufrecht. Auch die Ladespannung ist mit 14,4 Volt konstant hoch. Der Booster WA121525 ist ein getakteter Aufwärts-/Abwärts-Wandler, der die schwankende Lichtmaschinenspannung ausgleicht und einen hohen Ladestrom zu Verfügung stellt. Optional kann ein Temperaturfühler angeschlossen werden - wir haben ihn jedoch nicht. Der Schaudt WA121525 hat unterschiedliche Ladekennlinien für Blei-Säure, Blei-Gel, AGM und Lithiumbatterien. Mit der Ladekennlinie IUoU wird nach dem Laden bis zur Ladekennspannung auf Erhaltungsladung umgeschaltet. Bei der Erhaltungsladung (oft gepulst und optional temperaturüberwacht) wird der Selbstentladung des Akkumulators entgegengewirkt. 

Wohnraumbatterien Vergleich: AGM vs Lifepo4


Eigentlich haben wir ja "Akkumulatoren" und keine "Batterien" im Wohnmobil - aber egal: Serienmäßig sind in der Regel AGM-Batterien (Absorbent-Glass-Mat, eine Weiterentwicklung der Gel-Batterie) an Bord. Manch einer rüstet aber aus Leistungs- und Gewichtsgründen auf Lithium-Eisenphosphat-Batterien um. Und dafür gibt es verdammt gute Gründe!

 

Zwei 95 Ah Varta AGM-Batterien wiegen zusammen > 52 kg und bieten dir rund 95 Ah nutzbare Kapazität (nur max 50% der Gesamtkapazitäzt!) Eine Lithiumbatterie mit 105Ah bietet die gleiche nutzbare Kapazität (ca. 80  der Gesamtkapazität) und wiegt nur 11 kg. Man hat also auch ganz nebenbei etwa 40 kg Gewicht eingespart.

 

Wir werden das aber nicht machen - auch nicht, wenn die AGM-Batterien ihr Lebensende erreicht haben. Die Lithium-Batterie hat ohne Zweifel die besseren Leistungsdaten- und Handlingseigenschaften, aber sie ist uns einfach zu teuer.

 

AGM (Absorbent Glass Mat)

Preis (95 Ah ca. 300 €)

-  Gewicht (fast doppelt so schwer wie eine Lithium-Batterie)

-  Eine AGM- oder Gel-Batterie sollte schon bei 40 - 50 Prozent entnommener Nennkapazität nachgeladen werden. Sonst droht der Akku zu sulfatieren, was die Lebensdauer verkürzt. Darum sollte eine Bleibatterie auch niemals längere Zeit teilentladen gelagert werden.

Bei der AGM-Batterie schaltete der Tiefentladeschutz des Ladegeräts die Stromentnahme bei einer Spannung von 10,35 Volt ab.

Die AGM-Batterie kann effektiv umso weniger Kapazität abgeben kann, je stärker die Stromentnahme ist. Damit der AGM-Stromspeicher also möglichst leistungsfähig ist, müssen ihm Ruhephasen gewährt werden, in denen sich die Spannung etwas erholen kann.

-  Lange Ladezeiten

 

Lithium (LiFePo4)

Preis etwa 4,5 mal so hoch wie der einer vergleichbaren AGM-Batterie. (95 Ah ca. 1500 €)

 Oft ist ein spezielles Ladegerät notwendig

+  Gewicht (etwas mehr als die Hälfte einer AGM)

+  Die Lithium-Batterie ist wesentlich pflegeleichter. Ihr schaden weder teilentladene Ruhephasen noch tiefe Entladungen. Sie gibt unabhängig von der Stromstärke immer dieselbe Kapazität ab und die Kapazität ist zu 100% nutzbar. 

+ Man kann bis zu 80% der Batteriekapazität nutzen!

+  Bei der Lithium-Batterie verhindert eine integrierte Steuerelektronik, dass der Tiefentladeschutz des Elektroblocks aktiviert wird.

+  Auch von einem Ladebooster, der während der Fahrt Strom in die Batterie einspeist, profitiert die Lithium mehr als die AGM. 

+  Deutlich kürzere Ladezeiten

Brennstoffzelle: Eine Investition in die Zukunft ?


Wir haben sie nicht, aber die Technik ist schon interessant: Die Arbeitsweise einer Brennstoffzelle ist im Grunde denkbar einfach. Sie arbeitet nach einem "schlichten" Prinzip: Chemische Energie wird in elektrische Energie umgewandelt. Wasserstoff wird an der Anode der Zelle in Elektronen und Protonen aufgespalten - wie bei einer Elektrolyse. Die Protonen werden über einen Elektrolyten (Stromleiter) zur Kathode geleitet, während die Elektronen zuerst zu elektrischen Verbrauchern gelangen, ehe sie ebenfalls an der Kathode angekommen. Dort verbinden sich die Wasserstoff- und Sauerstoffmoleküle zu Wasser, das als einziger "Rückstoff" dieses Vorgangs übrig bleibt. Die exotherme Reaktion setzt Wärme frei, generiert damit Energie. Cool, oder?

 

Die Technik ist noch relativ teuer, aber es gibt schon leistungsfähige Brennstoffzellen für etwa 2000 Euro. "Betankt" werden die Zellen mit sogenannen Tankpatronen, die wohl auch schon bundesweit verbreitet sind. Eine 10-Liter-Tankpatrone reicht für gut 4 Wochen. Die Methanolpatronen sind an über 500 Verkaufsstellen und natürlich über die Online-Shops der Anbieter erhältlich.

 

Der große Vorteil der Brennstoffzelle gegenüber der herkömmlichen Stromgewinnung ist sicherlich der hohe Wirkungsgrad. Man kann davon ausgehen, dass er, gemessen an den traditionellen Stromerzeugern, mit einem Wirkungsgrad von rund 65% weit vorne liegt. Ein weiterer Vorteil ist der flexible Einsatz dieser nur etwa 8 kg schweren Zellen, sowie deren extrem geringer "Verschleiß". Die meisten Brennstoffzellen produzieren als Abfallprodukt lediglich Wasserdampf und Kohlendioxid. Somit gehören sie zu den umweltfreundlichen Energielieferanten.

 

Allgemeine Info zu Brennstoffzelle / Solaranlage: hier klicken!

Wechselrichter - braucht man das?


Viele, wenn nicht sogar die meisten Wohnmobilisten rüsten ihre Fahrzeuge mit einem Wechselrichter, auch Inverter genannt auf: Er wandelt die 12 V Gleichspannung in 230 V Wechselspannung um. Das macht durchaus Sinn, wenn man leistungsstarke Verbraucher nutzen möchte. Einen 2000 Watt Föhn etwa oder den obligatorischen Kaffee- bzw. Espresso-Vollautomaten, der für viele Camper ja anscheinend zur Lebensgrundlage gehört. Bei Wechselrichtern unterscheidet man eine reine Sinuswelle von einer modifizierten Sinuswelle. Für empfindliche Geräte sollte man einen mit reiner, bzw. echter Sinuswelle verwenden. Die Preise für leistungsstarke Inverter mit 1500 Watt und mehr sind recht hoch und die Installation sollte man unbedingt Fachleuten überlassen. Alternativ kann man auch Inverter einsetzen, die über den Zigarettenanzünder gespeist werden, aber hier ist meist bei 150 Watt Schluss.

 

Nun, wir haben uns für die 12 V Ladegerät- und 12 V Netzteil-Variante ohne Wechselrichter entschieden. Ein Föhn wird selten (und wenn, dann auf einem Campingplatz) und ein Kaffeeautomat nie benutzt - weil wir keinen brauchen. Da ist es bei unseren "Geräten" sinnvoller, die 12 V direkt zu verwenden anstatt über einen Wechselrichter 230 V zu generieren. Zumal die Inverter auch zusätzlich Strom für die Umwandlung verbrauchen - "Strom sparen" funktioniert hier nicht! Wenn wir einmal tatsächlich die 230 V benötigen, müssen wir "Landstrom" beziehen, uns also auf einem Camping- oder Stellplatz mit der Energie versorgen.

 

Info: Rein technisch gesehen macht es bei den meisten Geräten keinen Sinn, einen Wechselrichter zu verwenden. Das Umwandeln von 12 Volt Gleichspannung der Fahrzeugbatterie in 230 Volt Wechselspannung durch den Wechselrichter mit anschließendem Umwandeln von 230 V auf (beispielsweise) 5 Volt Gleichpannung für das eigentliche Ladegerät des Verbrauchers ist doppelt verlustbehaftet wegen der jeweiligen Umwandlung der Spannung! Die meisten elektrischen Kleingeräte wie Notebook, Tablet, Handy, etc. lassen sich direkt über einen USB-Stecker oder einen Zigarettenzünderstecker über das 12 Volt Bordnetz laden. Beim Fön oder einem Kaffeeautomaten sieht das anders aus!

Elektrische Zusatzheizung


Wenn das Gas knapp wird und man keine Dieselheizung hat ist man froh, wenn man elektrisch zuheizen kann. Das geht natürlich nur auf einem Stell- bzw. Campingplatz mit Stromversorgung. Wir haben diesen kleinen, leichten und sehr günstigen Heizlüfter:

 

Keramik Heizlüfter | 3 Stufen (kalt,warm,heiß) | Thermostat | Oszillierend - Rotation | 2 Leistungsstufen: 750/1500 Watt | 230 Volt | Überhitzungsschutz | Umfall-Notaus | 980 g | 130x200x300 mm.


Der Lüfter ist momentan unter verschiedenen Markennamen für 25,- bis 30,- € zu bekommen. Wir haben ihn bislang im Winter bei -10° Celcius getestet: Alles funktioniert bestens und er riecht überhaupt nicht. Die Verarbeitung ist ordentlich. Selbst bei lediglich 750 Watt wird es richtig warm im Auto und man kann den Lüfter auf der niedrigen Stufe auch auf schwach abgesicherten Plätzen benutzen. Mehr braucht es eigentlich nicht, um das Auto mit 230 Volt Landstrom mollig warm zu bekommen! 

Unsere Akku-Pflege im Winter


Unsere beiden 95 Ah AGM-Batterien von Varta sollten möglichst nicht unter 60-50% der maximalen Kapazität abfallen (also mindestens 12,4 V), wenn wir deren Lebensdauer nicht drastisch verringern wollen. Hier unsere Vorgehensweise im Winter, wenn das Fahrzeug kaum bewegt wird! Leider haben das "alte" Ladegerät CBE 516 (-2) ab Werk verbaut bekommen, dass keine eplizite Ladekennlinien-Einstellung für AGM-Batterien hat. Das neue CBE 516-3 (mit Temperaturfühler!) hat diese AGM-Einstellmöglichkeit. Beim alten Modell kann man lediglich zwischen "Nass/Blei" (14,1 V) und "Gel/Blei" (14,3 V) wählen. Man empfahl uns hier die Einstellung "Gel", auch wenn dann die AGM Batterien (14,7 V) scheinbar nicht optimal geladen werden. 

 

Hinweis: Beim CBE-Controlpanel PC150 ist es übrigens bei Überprüfung der Ladekapazität der "Aufbau-Batterien" normal, dass nur während des Ladevorgangs über Landstrom oder bei starkem Solareintrag alle vier grünen Lämpchen leuchten, sobald kein Ladestrom mehr fließt nach kurzer Zeit jedoch lediglich zwei grüne Lämpchen (75%) leuchten! 

 

Die Akkus sind trotzdem "voll geladen" (soweit das mit dem Ladegerät CBE 516-2 in Gel-Einstellung möglich ist) und nicht defekt! Das Gleiche gilt für die Starterbatterie - auch hier leuchten lediglich zwei der vier Batterien! Der Grund: Die Ladeschlussspannung von AGM-Batterien bzw. AGM-Akkus liegt üblicherweise bei 14,7 V. Die Ruhespannung ohne Ladung fällt aber bereits nach kurzer Zeit auf Werte um 13 V. Wenn also alle LED an sind, dann wird oder wurde bis vor kurzem geladen (Landstrom, Solar, Booster).

 

Bei weniger als 12,4 V Ruhespannung (ohne Verbraucher frühestens 2-3 h nach Ladevorgang messen)  sollten AGM-Akkus unbedingt geladen werden - dann ist der Akku nämlich nur noch halbvoll (ca. 50-60%). Bei > 12.9 V sind bei AGM 100% erreicht.