Wasser im Wohnmobil


ACHTUNG: Neue Trinkwasserverordnung ab Dezember 2017

 

Die Trinkwasserverordnung wurde geändert: Silberprodukte wie Silber, Silberionen und Verbindungen wie Silberchlorid sind zur Aufbereitung und Desinfektion von Wasser bzw. Trinkwasser im Wohnmobil nicht mehr zulässig. Dennoch sind derartige Produkte aber im Campingfachhandel erhältlich! Was darf man, was ist verboten?

 

Beim Wassertank eines Wohnmobils handelt es sich nach der Trinkwasserverordnung um eine mobile Versorgungsanlage (TrinkwV, § 3 Absatz 2 Buchstabe d). In der Trinkwasserverordnung werden u.a. die Anforderungen an die Qualität des Wassers und an die Aufbereitung und Desinfektion geregelt. Welche Produkte dafür zugelassen sind, steht in der „Liste der Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren gemäß §11“. Demnach ist die Anwendung von Silberprodukten (Silber, Silberionen, Verbindungen von Silberchlorid) zur Aufbereitung von Trinkwasser grundsätzlich seit Dezember 2017 nicht mehr zulässig!

 

Das gilt, wenn das Wasser an andere abgegeben wird. Also z.B. an die Kunden eines Wasserwerks, oder anderen zur Verfügung gestellt wird, beispielsweise im Zusammenhang mit der gewerblichen Vermietung eines Wohnmobils.

 

Wenn man das Wasser aus dem Hahn entnimmt, wird es zum "Lebensmittel" und einem Lebensmittel dürfen bei der Verarbeitung Zusatzstoffe zugesetzt werden. Die Voraussetzung hierfür ist, dass sie für das Lebensmittel und den vorgesehenen Zweck zugelassen sind.

 

Deshalb gelten sobald das Wasser den Wasserhahn verlassen hat, andere Bestimmungen: Dem Lebensmittel Trinkwasser dürfen nach wie vor bestimmte Silberprodukte (E 174) zur Konservierung zugesetzt werden – allerdings nur in Ausnahmefällen und nicht „zum nicht systematischen Gebrauch“ (§ 6a ZZulV). Außerdem sind nach wie vor einige Silberprodukte als Biozidprodukte nach der Biozidverordnung zur Desinfektion von Trinkwasser für Menschen und Tiere zugelassen.

 

Man darf also weiterhin als Endverbraucher für die private Nutzung "Silberprodukte" zur Wasseraufbereitung nutzen! (Quelle: Verbraucherschutzzentrale)  

 

Aber Achtung: Es gibt gute Gründe , warum das Silber nicht mehr erlaubt ist. Die Silberionen entfalten ihre (schwache) Entkeimungswirkung nur bei recht hoher Dosierung. Diese Dosierung ist für den menschlichen Organismus nicht ungefährlich! 

 

"Sauberes" Frischwasser


In unserem voll ausgestatteten Wohnmobil gibt es natürlich auch "fließendes" Wasser. Wir haben einen 100 Liter Frischwassertank an Bord, der die Spüle, das Handwaschbecken im Bad und die Toilette mit Wasser versorgt.

Das Wasser in unserem Wassertank dient uns ausschließlich zum Duschen, Abwaschen, als WC-Spülung und zum Nudel-, Reis- und Kartoffelkochen. (Tipp: Niemals das Nudel- oder Reiswasser in den Grauwassertank entsorgen! Es stinkt dann dauerhaft aus dem Abflussrohr und der Geruch ist kaum noch wegzubekommen. Wir haben das von Anfang an vermieden!).

 

Getrunken wird bei uns aus Sicherheitsgründen nur Mineralwasser oder Tafelwasser aus Flaschen und nicht das Wasser aus dem Frischwassertank.

 

Unterwegs hat man leider wenig Einfluss auf die Sauberkeit bzw. Keimbelastung des Wassers, das aus öffentlichen Wasserhähnen oder Versorgungsstationen kommt. Gutes Wasser zu tanken ist aber eigentlich die Voraussetzung für einen möglichst keimfreien Frischwassertank. Wer sich diesbezüglich unsicher ist, sollte beim Tanken aufpassen: Wir desinfizieren immer alle Wasserhähne vor der Entnahme, benutzen ausschließlich unseren eigenen und regelmäßig desinfizierten und immer gut getrockneten Wasserschlauch oder unsere Gießkanne. Relativ sicher ist man, wenn das Wasser während des Auffüllens durch Filter gereinigt wird. Anbieter gibt es einige auf dem Markt: Alb, WM Aquatec und andere.

Desinfektion / konservierung


Info: Wer gesund ist und regelmäßig sauberes Frischwasser tankt und das Wasser nicht über längere Zeit im Tank lässt, braucht in der Regel keine chemischen Zusätze zur Wasserkonservierung! Wir müssen leider krankheitsbedingt entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen! 

 

Ich darf keine Keime im Wasser haben! Wasser länger im Tank zu haben bedeutet natürlich auch immer, dass es zu Verunreinigungen und Verkeimungen kommen kann. Wir werden peinlichst darauf achten, unterwegs nur frisches Trinkwasser zu tanken und dafür auch einen separaten und sauberen Schlauch verwenden. Wenn Wasser über einen längeren Zeitraum im Tank steht und es auch noch warm wird, geht das unter Umständen ganz schnell mit der Bakterienbildung. Wer jedoch regelmäßig Wasser verbraucht und immer frisches und gefiltertes nachfüllt, kann aus unserer Sicht getrost auf Wasserzusätze verzichten.

 

Weil ich krankheitsbedingt stark immunsupprimiert bin, haben wir zur Konservierung, also zum Schutz vor Verkeimung des Wasser ein im Tank frei schwimmendes Wasserkonservierungs-"Netz" auf Silberionen-Basis von WM Aquatec - siehe Bild unten. Dieses Netz für ca. 45 Euro ist der Tankgröße - bei uns 100 Liter - angepasst und kann dort bis zu einem Jahr verbleiben. Im Handel gibt es jede Menge unterschiedlicher Konservierungsmittel. 

 

Diese Konservierungsmittel auf Silberionen-Basis verhindern jedoch nur die (Neu)-Bildung von Keimen, sie desinfizieren nicht bereits verkeimtes Wasser und sind darüber hinaus recht umstritten, was die Auswirkungen auf die Gesundheit betrifft.

 

Ein weiteres Problem der Silbernetze ist, dass sie wie beschrieben, nur der (langfristigen) Konservierung dienen, also ihre Wirksamkeit auch erst nach einer gewissen Zeit durch die zeitversetzte und allmähliche Abgabe der Silberionen in das Wasser einsetzt. Das ist nur sinnvoll wenn der Tankinhalt über längere Zeit im Tank verbleibt. Das bedeutet, dass beim Nachfüllen von Frischwasser natürlich auch die Wirksamkeit vorüergehend nachlässt. Wer also viel Wasser verbraucht und regelmäßig auftankt hat, eigentlich gar keinen Nutzen vom Silbernetz.

 

Deshalb haben wir sicherheitshalber zum Desinfizieren bzw. Entkeimen noch für Trinkwasser geeignete Silberion-Tropfen mit Chlor und "reine" Chlor-Entkeimungsmittel dabei. Bei richtiger Dosierung ist Chlor nicht gesundheitsschädlich (in den USA ist massenhaft Chlor im Trinkwasser), es kann aber ein leichter Chlor-Geschmack wahrgenommen werden.

  

 

Silbernetz Wasserkonservierung Wohnmobil Kastenwagen

Das Silbernetz (Silvertex-System von WM Aquatec) beruht auf einem biozid wirkenden textilen 3D-Netz, das aus strukturgebenden Fasern und chemisch besilberten Fäden hergestellt ist. Das im Wassertank schwimmende Silbernetz ermöglicht eine kontrollierte Abgabe biozid wirkender Silberionen an das Trinkwasser. Diese Technologie sorgt im Lagertank des Rohwassers für eine Abtötung von Bakterien, Viren und Pilzen. Diese Art der Konservierung des Trinkwassers ist nach der Trinkwasserverordnung für den Eigenbarf zulässig. Die damit erreichte Lagerfähigkeit des Wassers erstreckt sich über das gesamte Wassersystem, so dass es überall zu einem effektiven Schutz vor einer Verkeimung bzw. einer Biofilmbildung kommt. (Quelle: WM Aquatec).

 

Eine silber- und chlorfreie Wasserkonservierung erreicht man z. Bsp. mit: ae-aqua Filter C2-100. Es handelt sich um eine kleine durchlöcherte Plastikdose, die frei im Frischwassertank schwimmt. Die Wirkung beruht auf einem katalytischen Prozess, bei dem zwischen den Edelmetall-Beschichtungen ein mikroelektrisches Feld herrscht, das im Wasser an der Oberflächen-Beschichtung während des Reaktionsprozesses freie Radikale entstehen lässt. Diese freien Radikale sorgen für eine Abtötung von Mikroorganismen und zerfallen bei diesem Prozess zu Wasser. Deutlich teurer, aber sehr sicher sind Durchlauf-Wasserfilter (z.B von Alb).

 

Tipp: Das Teil, das in Wohnmobilen wohl am häufigsten kaputt geht ist anscheinend die Tauch-Wasserpumpe des Frischwassertanks. Die unzähligen Beiträge zu diesem Thema in den Camperforen und auf den Webseiten der Wohnmobilisten bestätigen das eindrücklich. Selbst beim Verkaufsgespräch unseres Fahrzeugs freute sich der Verkäufer darüber, uns mitteilen zu können, dass eine Ersatzpumpe (kostenlos!) gleich mitgeliefert wird. Es macht wirklich Sinn, sich dieses "Ersatzteil" ins Auto zu legen bevor man losfährt. Unterwegs sind diese Pumpen nicht so einfach zu bekommen. Wie gesagt, auch für die Toilettenspülung braucht es eine Wasserpumpe!

 

 

Wasser Wohnmobil

Das sollte man dabei haben:

  • Konservierungs- und Desinfektionsmittel für den Frischwassertank (hier Ag+ mit Chlor)
  • "Hausmeisterschlüssel" für Hähne aller Art 
  • "Wasserdieb" klein/groß für Hähne ohne Schraubgewinde
  • 2x5 m oder 10m Wasserschlauch inkl. diverser Anschlüsse und Kupplungen
  • 5 Liter Gießkanne und Einfülltrichter für den kleinen Bedarf
  • Ersatzwasserpumpe

Unser Camper war mehrfach inkontinent!

 

Bei einem Neufahrzeug ist es übrigens ratsam, bei Fahrzeugübernahme mal alle Schlauchschellen auf richtigen Sitz und Festigkeit zu überprüfen. Sonst ist die Überschrift "Wasser im Wohnmobil" unter Umständen wörtlich zu nehmen! Wir hatten in unserem nagelneuen Fahrzeug bei der Erstbefüllung mit Wasser leider das Problem, dass ein Warmwasserschlauch am Heizungsboiler nicht richtig befestigt war, so dass der Unterboden geflutet wurde. Zum Glück stand das Auto schräg, da wurde das Dilemma zeitnah durch das abtropfende Wasser am Heck entdeckt. Das Wasser lief unter den Boden und floss recht schnell ab. Das Wetter war gut und wir konnten alles lange bei laufender Gasheizung gut durchlüften und trocken legen. Eine undichte Stelle bzw. ein Leck in einem Wohnmobil ausfindig zu machen, kann unter Umständen recht zeitaufwändig und schwierig sein: Die meisten Schlauchanschlüsse sind irgendwo hinter Klappen und Blenden versteckt und oft sehr schlecht zu erreichen!  

Wasser-"Desaster": Video

 

Wir hatten wiederholt Probleme mit undichten Schlauchverbindungen - siehe hier:

 

"Chemie"-Toilette mit Wasserspülung


Wir haben die Kassettentoilette C200-CS von Thetford im Wohnmobil. Es ist das kleinste Modell des Herstellers. Sie hat eine Wasserspülung und zum Zersetzen der Fäkalien und des Papiers, sowie zur Geruchsverbesserung empfiehlt der Hersteller chemische Zusätze. Davon gibt es jede Menge auf dem Markt. Die meisten Zusätze bestehen aus hochaggressiver klärwerk- bzw. umweltbelastender Chemie und sind oft recht teuer. Da wir in unserem Fahrzeug von Anfang an eine SOG-Absaugvorrichtung mit Aktivkohlefilter nachgerüstet hatten, verzichten wir auf die Chemiekeule. Wenn man das richtige Toilettenpapier benutzt (es muss nicht das teure Chemietoiletten-Spezialpapier sein - ein dünneres Recyclingpapier vom Discounter tut es auch), ist auch die Zersetzung selten ein Problem. Wer dennoch meint, etwas zusetzen zu müssen: Sehr günstig und vor allem in Klärwerken problemlos abzubauen, ist ein wenig Schmierseife (verflüssigte Kernseife) in der Kassette.

 

Wenn die Temperaturen im Sommer sehr hoch sind, kann die Geruchsentwicklung aber trotz SOG-Absaugung etwas stärker sein - dann empfehlen sich "grüne", also biologisch abbaubarer Sanitärzusätze wie z.B. Solbio (teuer, riecht gut), Ammovit (günstig, zersetzt gut, überdeckt aber den Geruch nicht so gut) oder "Dr. Keddo Bigsan-Kristalle". Ideal ist die Kombination von Ammovit (20-25g) und etwas Solbio!

 

Die Reinigung kann zusätzlich mit etwas verdünntem Neutralreiniger oder Schmierseife durchgeführt werden. Die Umwelt dankt es euch! Essig kann der Kunststoff-Kassette und den Dichtungen schaden. Entsorgt wird alles über die Entsorgungsstationen auf Stell- und Campingplätzen oder (nur im absoluten Notfall) über öffentliche Toiletten z. B. auf Raststätten. Da wir keine Chemie verwenden, sollte das jede Kläranlage problemlos verarbeiten können...

 

Allgemeine Kassettentoiletten-Info von Thetford!

 

Viele Wohnmobilisten rüsten ihre Fahrzeuge auf eine Trenntoilette / Trockentoilette (TT) um. Es gibt auch noch sog. Komposttoiletten, das sind Trenntoiletten mit einem Rührwerk. Durch die Trennung von Urin und Kot entstehen so gut wie keine Gerüche und zumindest beim "Feststoffbehälter" werden die Entleerungsintervalle im Vergleich zur Chemietoilette etwas länger. So richtig "umweltfreundlich" ist das Ganze aber auch nicht: Man muss den Kot mit Streumitteln wie etwa Kokosfasern (Urwaldabholzung in den Tropen, lange Transportwege), Rindenmulch (oft mit Schwermetallen und Insektiziden belastet) oder Katzenstreu (Betonit-Abbau im Tagebau und sehr schwer) abdecken. Entsorgt wird der Abfall von den TT-Besitzern meist über den Restmüll (ist es sinnvoll, das alles in öffentliche Mülleimer zu stopfen?) oder auf dem Kompost bzw. "hinter einer Hecke". Ökologisch ist das übrigens alles andere als gut, denn in vielen Ländern Europas wird der "Restmüll" nicht in Müll-Heizkraftwerken verfeuert (wie es z. Bsp. in Deutschland der Fall ist), sondern auf offenen Müllkippen gelagert. Und auch die eigentliche "Müllabfuhr", also das Leeren von Mülleimern und Mülltonnen funktioniert in vielen (vorrangig in südlichen) Ländern nicht so, wie es notwendig wäre. Schaut euch einfach mal den Dreck neben den Straßen an, wenn ihr durch diese Gegenden fahrt!

 

Wir können aus Platzgründen nicht so einfach eine Trenntoilette in unserem kleinen Bad mit klassischer Tür nachrüsten - zumindest nicht ohne aufwändige Umbaumaßnahmen.

 

Letztlich haben wir uns auch aus Umweltschutzgründen gegen eine Trenntoilette entschieden!

 

Wir halten eine chemiearme und  fachgerechte Entsorgung über Klärwerke für die bessere Variante, als konzentrierten Urin in die Gegend zu kippen und Kot in Plastikbeutel in den öffentlichen Müll zu werfen. Wenn Pflanzen den menschlichen Urindünger "überleben" sollen, müsste man ihn je nach Pflanzenart mind. 1:10, manchmal 1:20 mit Wasser verdünnen!

 

Vielleicht eine interessante günstige TT-Lösung ohne Ausbau oder Umbau der Chemietoilette: Trenn-Einsatz für Thetford-Kassetten.

 

 

Die Thetford C200 im Clever Tour 2017:

 

Wir hatten das Problem, dass sich die Toilette schwer verschieben ließ, bzw. in der Folge auch die Kassette mal nicht herauszunehmen war. Das funktioniert nämlich nur in der "Parkposition". Da uns die Schwenkerei auf Dauer viel zu aufwändig war und eine verklemmte volle Kassette zur Katastrophe werden kann, haben wir folgende Lösung (die Idee stammt nicht von uns) umgesetzt: 

 

Wir lassen die Toilette (also den Korpus) dauerhaft in der Nische auf der rechten Seite und drehen lediglich die Schüssel. Normalerweise lässt sich dann der Deckel nicht mehr vollständig öffnen. Deshalb wurden die Scharnierstifte gezogen (Pfeile) und für den Toilettengang wird einfach der komplette Deckel entfernt. Klappt super! Die Brille wackelt nicht und anschließend kommt der Deckel wieder drauf. Das Geknarze der ganzen WC-Konstruktion beim Clever Tour 540 haben wir auch im Griff: Wir stützen die frei schwebende Ecke mit einem passenden Korkblock (zwei verklebte Kork-Schleifblöcke passen optimal). Nichts schwingt, nichts wackelt, nichts knarzt und man gewinnt durch diese Vorgehensweise sogar noch etwas mehr Platz!

 

Info: Das weiße Kunststoffmaterial von WC, Waschbecken, Seitenwänden und Duschtasse ist meist Polystyrol (PS) oder ABS. Tipps für das Abdichten von Rissen gibt es hier

 

 

Entkalken und desinfizieren des Wassersystems


Einmal im Jahr entkalken und desinfizieren wir den Frischwassertank, den Heizungsboiler und alle Verbindungsschläuche bis hin zu den Wasserhähnen. Den Frischwassertank reinigen wir zuerst manuell über die beiden Revisionsöffnungen.

 

Zum Entkalken des Systems verwenden wir ausschließlich Zitronensäure. Wir lösen ca. 1 kg Zitronensäure in Pulverform in 20 Liter lauwarmem Wasser auf. Aber die Herstellerangabe beachten - in unserem Fall sind es 50 g Säurepulver pro Liter Wasser. Wir machen das einfach über zwei 10 Liter Wassereimer und geben das Ganze in den Frischwassertank. Dann wird die Wasserpumpe eingeschaltet und das komplette System inklusive des Warmwasserboilers gefüllt bis es entlüftet ist. Da sowohl die Kalt- als auch die Heißwasserschläuche gereinigt werden sollen, muss man die Wasserhähne auf "Mittelstellung" für Kalt- und Warmwasser stellen. Man sollte bei der Verwendung von Zitronensäure bzgl. der Wassertemperatur jedoch kalt bzw. lauwarm entkalken, damit sich keine Calciumcitrate bilden. Den Warmwasserboiler deshalb nicht einschalten! 10 Liter der Lösung gehen in den Boiler, der Rest sollte für alle Leitungen inkl. der "Entlüftungsmenge" reichen. Wenn man in der Reisesaison meist "weiches" Wasser im Tank hatte und deshalb die Verkalkung gering ist, reichen locker 25 g Zitronensäure auf 1l Wasser.

 

Sobald das Wasser blasenfrei aus den Wasserhähnen kommt, schließen wir die Hähne und warten etwa einen halben Tag. Danach entleeren wir das ganze System über eine Entsorgungsstation auf dem örtlichen Stellplatz und spülen noch einmal mit 100 Liter Frischwasser nach. Neben den beiden Wasserhähnen (Waschbecken/Spüle) auch an die Toilettenspülung denken! Es ist ratsam, bei den Arbeiten Gummihandschuhe und eine Schutzbrille zu tragen. 

 

Reinigungsmittel

Übrigens braucht man für den gesamten Haushalt genauso wie für das Wohnmobil lediglich maximal vier der biologisch abbaubaren Reinigungsmittel und keine aggressive Chemiekeule, die in unseren Klärwerken kaum herausgefiltert werden kann:

  • Wasch-Soda
  • Schmierseife
  • Essig
  • Zitronensäure

Unsere Aussendusche


Aussendusche Wohnmobil Kastenwagen

Pfiffig an unserem Wohnmobil ist das kleine Badezimmer-Fenster - es ist nicht in allen Modellen vorhanden! So ist das Bad gut zu lüften und man kann auch den langen Duschschlauch nach außen legen. Mit einer Brausenhalterung mit Saugknopf für unter 5,- € kann man wunderbar außerhalb des Autos duschen! Wenn man ungestört sein möchte, "baut" man in zwei Sekunden noch ein Dusch-Wurfzelt für 30,- € auf. Perfekt! Das grün-transparente Plastikteil an der Brause ist ein selbst gebastelter Tropfenfänger, der sich sehr bewährt hat.

Das ist eine praktische Alternative zur oben gezeigten Outdoor-Dusche: Einfach eine PET-Flasche (mit ungesüßtem Inhalt) verwenden und den selbst gebastelten Brausendeckel aufschrauben. Für ein perfektes Sprühbild ist es entscheidend, dass man die Löcher exakt im richtigen Winkel mit einer Nadel sticht! ;-) 

Beim Outdoor-Duschen möglichst weder Seife noch Shampoo benutzen! Wenn unbedingt nötig, dann eine biologisch abbaubare "Outdoorseife" verwenden und nicht direkt am See- bzw. Flussufer duschen!

Der Frischwassertank


100 Liter Wasser passen maximal in unseren Frischwassertank und 10 Liter in den Heizungsboiler. Aber nur 90 Liter gehen in den Abwassertank! Also: Man kann rechnerisch noch maximal 20 Liter Wasser an Bord haben, wenn der Abwassertank bis zum Anschlag voll ist. Was übrigens gar nicht sinnvoll wäre ...

 

Beim Befüllen des Frischwassertanks sollte man darauf achten, dass man nicht zuviel Wasser einfüllt, denn das kann unter Umständen bei nicht ganz dichten Revisionsverschlüssen (das sind die roten Schraubdeckel) zu einer ordentlichen Überschwemmung im Auto führen und den Holzboden ruinieren. Leider ist auch die Füllstandsanzeige der meisten Controlpanels sehr ungenau. Also lieber etwas weniger als zuviel einfüllen. Auch beim Wasserverbrauch ist die Anzeige nicht aussagekräftig: Wenn unser Tank richtig "voll" ist und die Anzeige 100% anzeigt, dann lassen wir keine 2 Liter raus und schon steht die Anzeige auf 75%. Schuld ist die Position der drei Messstäbe, die auf dem linken Bild zu sehen sind. Manche Camper rüsten da technisch mit speziellen Sonden auf, aber wir können damit leben. Die roten Schraubdeckel sind auch manchmal problematisch: Die Dichtungen können undicht sein, oder man bekommt die Schraubdeckel einfach nicht mehr auf. Die Revisionsdeckel neigen bei einigen WoMo-Besitzern zur Undichtigkeit und das Wasser kann dann überschwappen, wenn zuviel im Tank ist. Abhilfe bzw. Abdichtung verschafft hier das Einschmieren der Dichtungen mit lebensmittelechtem Fett (z.B. Hahnfett oder das Zeug, welches man auch bei Kaffeeautomaten verwenden soll). Das ist aber z.B. im Falle eines Tauchpumpendefekts wichtig. Man sollte immer eine Ersatztpumpe dabei haben!

 

Der untere Tankverschluss (Auslass) ist leider nur von innen und äußerst umständlich zu erreichen. Man muss mit dem kompletten Arm in den Wassertank eintauchen - mit kurzen oder dicken Unterarmen kommt man gar nicht dran! Aus diesem Grund haben wir den inneren Verschluß entfernt und außen ein Gardenaventil aufgeschraubt. Das Gewinde passt perfekt! Wir haben auch einen Tipp, wie man die roten Revisionsdeckel leicht aufschrauben kann, die sich gerne "ansaugen" und dann per Hand kaum aufgedreht werden können. Manch ein Kastenwagenbesitzer bastelt sich dafür ein Spezialwerkzeug - wir machen das mit einer Kombizange, die wir sowieso an Bord haben: Siehe Beispiel-Bild unten rechts! Man beachte aber, dass auf dem improvisierten Bild "zugeschraubt" wird. Der Tankdeckel befand sich zum Aufnahmezeitpunkt da, wo er hingehört - auf dem Wassertank im Auto und ich war in meiner Wohnung! Ich wollte nur die "komplizierte" Technik demonstrieren. 

 

Bildquellen: Herstellerfotos, jedoch von J.R. bearbeitet
Bildquellen: Herstellerfotos, jedoch von J.R. bearbeitet

Frischwasser auffüllen

 

Viele Wohnmobilfahrer benutzen diese "Gadgets" beim Wassertanken: HeosWater von HeoSolution, ein Verschlussadapter für das Gardena-System, der den direkten Schlauchanschluss ermöglicht. Man muss den Schlauch nicht festhalten - das ist alles an Nutzen. Oft wird auch ein Wassermengenzähler eingesetzt, der Gardena-kompatibel ist. Beides brauchen wir nicht! Die Gefahr des Überfüllens besteht eigentlich bei etwas Vorsicht mit dem Schlauch direkt im Tank nicht. Da man nicht weiß, wieviel Frischwasser man verbraucht hat, weiß man auch nicht, wieviel man nachtanken muss - wozu dann die Wassermenge zählen? Also benötigt man einfach etwas Geduld und Vorsicht beim Tanken und alles wird gut.