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Unsere Foto-Ausrüstung


Eines vorab: Wir sind Hobby- und Urlaubsknipser und keine "Fotografen!

 

Wir halten einfach nur Momente aus unserem Leben mit der Kamera fest, von denen wir der Meinung sind, dass wir sie archivieren sollten. Wir machen das für uns, freuen uns aber auch, wenn andere Menschen ein wenig Gefallen daran finden und uns so indirekt auf den Reisen begleiten können. Da ich (Jörg) aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weit gehen und auch keine schwere Kamerausrüstung tragen kann, entstehen alle Fotos leider in der Nähe von Straßen und Parkplätzen. Die richtig schönen Motive muss man sich aber in der Regel "erwandern" - an diese entlegenen Orte komme ich jedoch leider nicht mehr. Da wir aber schon mehrfach Fragen zu unserem Kameraequipment bekommen haben, gibt es hier noch ein paar Foto-Informationen für alle, die es interessiert:

 

 

 

Eigentlich ist es nahezu bedeutungslos mit welcher Kamera für einen Blog fotografiert wird. Große Unterschiede wird man bei der Internet-Darstellung von Bilddaten moderner Kamerasysteme wohl kaum, bzw. nur bei genauem Hinschauen erkennen können.

 

Die Fotos in diesem Blog entstanden mit zwei völlig unterschiedlichen und nicht mehr aktuellen, älteren Kameramodellen und noch älteren Objektiven.

 

Die Sony RX100 III aus 2014 ist eine kleine Kompaktkamera mit 20 Megapixel auf einem 1" Sensor und hat ein fest eingebautes Objektiv mit einer variablen Brennweite von 24 bis 70 mm (bezogen auf Kleinbildformat). Sie ist superleicht und sehr unauffällig. Die Sony hat meist Andrea in den Händen und ich benutze sie nur ab und an, wenn mir die andere Kamera zu unhandlich ist. Die RX100III liefert eine ordentliche Bildqualität und generiert recht natürliche JPG-Dateien direkt aus der Kamera. Eine nachträgliche Bildbearbeitung am Rechner findet quasi nicht statt. Mittlerweile gibt es von diesem Modell schon die VIII. Generation auf dem Markt, die sich aber in Sachen Bildqualität nicht wesentlich von den älteren unterscheidet. Bezüglich der Brennweite, der Videoqualität und der Schnelligkeit bei Serienaufnahmen allerdings schon!

 

Die Nikon D800 habe ich seit 2012. Sie ist eine sehr schwere und große 36 MP Vollformat-Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven, bei deren Bedienung es ganz sinnvoll ist, wenn man schon ein wenig Erfahrung in Sachen Fotografieren mitbringt. Ich habe auf die Reise drei alte Nikon-Objektive mitgenommen: Ein richtig altes manuelles Weitwinkel Ai-S 2.8/24mm aus 1981, ein günstiges "Plastik"- Normalobjektiv AF-D 1.8/50mm von 2002 und mein geliebtes Telezoom AF-S 2.8/70-200mm VR I der ersten Generation von 2003.

 

Die meisten Bilder - ich schätze fast 2/3 aller Aufnahmen - wurden mit dem manuell zu fokussierenden 24er Weitwinkel gemacht, das mich schon vor 29 Jahren auf meiner Weltreise zuverlässig begleitete. Das Objektiv ist an digitalen Kameras aber etwas problematisch. Die Schärfe ist manchmal schwer einzustellen und die alte Linsen-Konstruktion hat einige unschöne Abbildungsfehler: Die Farben sind etwas flau, es ist streulichtempfindlich, es hat ein gruseliges "Bokeh" (Darstellung des Unschärfebereichs) und die Verzeichnung sowie der sogenannte Farbsaumfehler (CA) sind deutlich sichtbar. Trotzdem bereitet mir das Objektiv viel Freude - vielleicht gerade weil es so alt ist und "Charakter" besitzt! Das 50er Normalobjektiv ist sehr scharf, aber ich finde auch hier den Farbsaumfehler gruselig. Benutzt habe ich es sehr selten, auch weil ich mit der Brennweite nicht wirklich viel anfangen kann. Richtig Spass macht mir das tierisch schwere Telezoom. Es hat einen flotten Autofokus, eine ordentliche Abbildungsleistung und man kann Objekte wunderbar freistellen. Leider ist mit der Kombination aus D800 und 70-200mm ein unbemerktes Fotografieren nahezu unmöglich - mit solch einem Monstrum um den Hals oder die Schulter ist es vorbei mit der Unauffälligkeit. Für Tieraufnahmen sind die 200mm Brennweite eigentlich viel zu kurz, aber mit etwas Glück und/oder Erfahrung gelingen einem aber auch damit manchmal ganz nette Aufnahmen. Das Gewicht der kompletten Ausrüstung war leider so hoch, dass ich es oftmals bitter bereut hatte, dieses Equipment überhaupt mitgenommen zu haben. Meine nächste Kameraausrüstung - falls es noch eine gibt - wird mit Sicherheit wesentlich kleiner und leichter sein!

 

Update 2019: Immer häufiger machen wir Bilder mit dem Smartphone Samsung S8. Besonders die "Panaoramaaufnahmen" sind erstaunlich gut und müssen überhaupt nicht nachgearbeitet werden. Für die Bildpräsentation in diesem Internetblog finde ich sie auch qualitativ mehr als ausreichend und farblich fast immer besser als die Bilder, die mit der Nikon und der Sony entstehen. Erstaunlich, warum die Kamerahersteller in Sachen OOC (out-of-camera) Bilddaten schlechtere Ergebnisse abliefern, als es die meisten Smartphones tun!

 

Anfangs hatten ich auch ein kleines Gitzo-Stativ, ein paar Zwischenringe, einen Konverter und einen externen Blitz im Gepäck, aber das wäre wirklich nicht notwendig gewesen. Das Stativ habe ich lediglich zwei bis drei Mal benutzt. Eigentlich nur bei den Nachtaufnahmen am Mont Saint Michel und den Fluss-Aufnahmen mit dem Wischeffekt im Wasser. Alle anderen Langzeitbelichtungen wurden ohne Stativ gemacht - die Kamera lag dann einfach irgendwo auf einer Mauer oder einem Weidezaunpfosten. Den Blitz habe ich kein einziges Mal benutzt. Auch der Telekonverter und die Zwischenringe für Nahaufnahmen blieben unangetastet. Ich bin halt doch ein Knipser und kein "Fotograf"!

 

Die JPG-Bilddateien der Nikon D800 sind für meinen Geschmack immer etwas farbstichig. Meist machen die Grün- und Magentatöne Probleme, weil sie unnatürlich wirken. Die nachträgliche Bildbearbeitung dieser Dateien nervt und macht an meinem kleinen und nicht kalibrierten Notebook gar keinen Spaß und ist recht zeitaufwändig. Rohdaten (RAW/NEF) habe ich unterwegs nicht bearbeiten wollen, so war es immer ein Kompromiss aus einer Bilddatei ein einigermaßen ordentliches Foto mit möglichst geringem Zeitaufwand zu generieren. Leider sieht man es den Fotos in diesem Blog manchmal an, dass sie mit zwei Kamerasystemen gemacht wurden, insbesondere wenn sie nebeneinander positioniert sind. Man erkennt, dass die Farben bei den Nikon-Bildern nicht immer ganz neutral sind. Dazu kommt noch, dass mein Notebook schon lange vor der Reise einen Displayfehler hatte und die Kontrastwiedergabe und die Farbdarstellung leider nicht konstant bleiben - der Monitor verändert sich alle paar Minuten. Ich hatte aber einfach keine Lust, noch mehr Zeit in die Arbeit am Rechner zu investieren. Unter diesen Voraussetzungen bin ich aber letzlich ganz zufrieden, was wir hier im Blog zeigen können ;-)

 

Gespeichert wurden die Bilddateien einmal auf den SD-Karten und zusätzlich auf einem externen Laufwerk gesichert.

 

Erst beim dritten Reiseabschnitt habe ich mit Panoramabildern experimentiert. Keine Ahnung warum ich das nicht schon vorher mal versucht habe, denn es macht richtig Spaß. Aber auch hier wurde alles improvisiert und ohne Stativ aus der Hand "geschossen". Die Aufnahmen entstanden mit der Kombi Nikon D800 und dem 70-200 Zoom: Einfach zwei bis sechs Aufnahmen leicht versetzt von links nach rechts geknipst und die Einzelbilder dann mit dem Bildbearbeitungs-Programm "Photoshop-Elements" (auch hier eine alte Version) zu einem Gesamtbild zusammengefummelt. Ich war echt erstaunt, wie beeindruckend manche Ergebnisse geworden sind.

 

Wir wollen die schönsten Bilder in einem gebundenen "Fotobuch" zusammenstellen, damit wir es auch mal in die Hand nehmen können und nicht vor dem Rechner sitzen müssen. Und hier werde ich mir wohl etwas mehr Zeit für die Bildbearbeitung nehmen.

 

Alles in allem ist für mich das Fotografieren ein "Mittel zum Zweck", um Erinnerungen und Eindrücke festzuhalten.

 

Und das haben Andrea (die für meinen Geschmack mittlerweile ganz tolle und kreative Bilder macht) und ich eigentlich recht gut hinbekommen. Vergessen werden wir diese Reise mit all ihren spannenden Erlebnissen und den vielen Eindrücken mit Sicherheit nicht mehr. Schon gar nicht, weil wir die schönsten Momente mit unseren Fotos archiviert und damit wieder abrufbar gemacht haben.

 

Ganz nach meinem - wirklich sehr ernst gemeinten - Motto:     

 

... weil Bilder bleiben!


Kommentare: 7
  • #7

    Peter Hahn (Mittwoch, 23 Januar 2019 16:09)

    Da hast du recht: Die Ausrüstung ist nahezu nebensächlich. Das Auge braucht man zum guten Bild! Ihr habt hier viele sehr schöne Fotos!

    Grüße Pete

  • #6

    Kalle (Samstag, 05 Januar 2019 16:41)

    Kann ich nur anschließen: Richtig gute Fotos. Manche sind sogar richtig, richtig gut!

    ;-)

    Klasse WoMo-Homepage!

  • #5

    Bernhard E. (Dienstag, 26 Dezember 2017 16:55)

    Ich muss es mal loswerden: Tolle Bilder und gute Info - macht Freude hier zu stöbern.
    Bernie

  • #4

    Ellen (Samstag, 07 Oktober 2017 10:23)

    Ich habe durch euren Blog das Fotografieren wieder "entdeckt". Vor langer Zeit habe ich die Kameraausrüstung in den Schrank gelegt und nun habe ich wieder mit dem Fotografieren begonnen. Es macht einen riesen Spass! Danke für die tollen Fotos!
    Ellen

  • #3

    Ronald (Donnerstag, 05 Oktober 2017 20:48)

    Es wurde ja schon oft geschrieben: Sehr schöne Fotos!

  • #2

    Ulf (Montag, 02 Oktober 2017 14:15)

    Das ist so, wenn man ein gutes Auge hat (und das habt ihr definitiv!!!) ist die technische Ausrüstung relativ nebensächlich. Ihr habt da viele richtig, richtig gute Fotos für meinen Geschmack gemacht. Toll!
    LG Ulf

  • #1

    Thomas K (Sonntag, 01 Oktober 2017 15:22)

    Ich bin über Deinen Eintrag auf der Pösslseite-Fotografie auf Deine Seite gekommen,- und bin begeistert. Da steckt richtig viel Arbeit drin. Die Ausrüstungslisten sind super und Deine Ausführungen zum "Wild-übernachten" entsprechen auch unseren Einstellungen: unauffällig und Anrainerkontakt, so geht es auch in Holland, den baltischen Staaten und erst eben im Baltikum.
    Vom T2-Ausbau bis zum Sprinterausbau, über Kombi zum Pössl war auch unser Weg.
    Ich werde mal in Ruhe Deine Seiten durchgehen,- aber schon jetzt mal vielen Dank und Respekt !!!
    LG Thomas (und Dagmar)